25 Jahre Ypsilon
"Heute wird intensiver gefeiert"

- Besteht Interesse, könnte die Jubiläumsfeier laut Joachim Nöbauer der Startschuss für Oldieabende im Yps sein.
- hochgeladen von Bettina Talkner
Nicht nur die Disco selbst hat sich in den letzten 25 Jahren verändert, sondern auch das Fortgehen an sich.
HEIDENREICHSTEIN. Schon mehr als eine Million Besucher haben im Ypsilon die Nacht zum Tag gemacht. Einen Grund zum Feiern brauchten sie dafür nicht immer. Doch nun gibt es einen ganz besonderen, denn die Discothek feiert ihren 25. Geburtstag. Im Interview mit den Bezirksblättern blickt Joachim Nöbauer, Geschäftsführer und Sohn von Gründer Heinz Nöbauer, zurück.
Hast du geglaubt, dass sich das Ypsilon so etablieren wird?
JOACHIM NÖBAUER: Mein Vater sicher, ich war ja von Anfang an eher skeptisch, da wir ja aus einer ganz anderen Branche gekommen sind. Mein Vater und meine Mutter hatten eine Strickerei und null Ahnung von der Gastronomie. Das war sicher nicht mein Traumberuf, aber mittlerweile hab' ich mich gut damit arrangiert.
Wie ist die Idee, in Heidenreichstein eine Disco aufzusperren, überhaupt entstanden?
Vor allem aus familiären Gründen und weil die Discothek Löffler in Eisgarn zusperren musste. Ich war dagegen, und meine Schwester hat zu meinem Vater gesagt: „Du spinnst!“ Aber der hat einen Star-#+architekten aufgetrieben. Den, der damals das Wiener Nachtwerk gebaut hat. Und dann hat er im obersten Waldviertel ein kleines Nachtwerk gebaut.
An welche Erlebnisse denkst du besonders gerne zurück?
An die ersten vier bis fünf Jahre. Weil ich selbst mit 19, 20 Jahren natürlich vom Alter her sehr gut hereingepasst habe. Und weil wir fünf Tage die Woche offen hatten, ohne Sommerpause. Da hatten wir 250 Mal im Jahr geöffnet. Jetzt 40 Mal. Das ist schon ein Unterschied, aber das kann man sich ja heute gar nicht mehr vorstellen.
Wenn die Jugend feiert, denkst du dir da mit 44 Jahren mittlerweile manchmal "ich bin zu alt dafür"?
Selbst mein Vater ist mit bald 74 Jahren noch im Betrieb, meistens bis 1 Uhr. Nein, damit hab' ich kein Problem. Das ist für mich ganz cool, weil wir immer wieder gekämpft haben, die Tanzfläche vollzubringen. Der letzte Umbau im Jahr 2010 hat uns dann von diesem Problem erlöst. Seit der DJ unten ist und die Leute hinschauen können, wenn er für sie den Animateur macht, ist alles anders. Die Hemmschwelle ist gesunken.
Wie hat sich die Feierkultur im Lauf der Jahre gewandelt?
Es gibt ein intensiveres Fortgehen. Das, was sich früher auf fünf Tage verteilt hat, wird jetzt an einem, maximal an zwei Tagen gefeiert. Aber dafür viel intensiver. Wenn jemand fortgeht, dann ordentlich, dann will er die Mega-Party haben.
Also wurde in den 90ern noch gesitteter Party gemacht?
Jede Zeit hat ihre Eigenheiten. Dass ich mit meinem eher gesetzteren Alter nicht mehr alles verstehe, ist klar. Das ist auch bei der Musik so. Mit der Musik, die gespielt wird, kann ich nichts anfangen. Es geht aber auch nicht um mich hier. Da muss ich unser ganzes Technikteam loben, das ist sehr dahinter und überlegt sich immer wieder neue Innovationen.
Welche Musik mochtest du?
Die der 80er und frühen 90er. Mit den Techno- und Rave-Zeiten konnte ich nichts anfangen.
Wie wird das Jubiläum gefeiert?
Wir veranstalten am 15. und 16. März ein zweitägiges Event. Am Freitag gehen wir zurück in die 90er. Ich hätte gerne den Gigi D'Agostino gehabt, aber der kommt mir natürlich nicht. Jetzt haben wir einen Imitator, der so aussieht wie er und auch so auflegt. Am Samstag kommt Rene Rodrigezz.
Eine 90er-Party für die Jugend, oder sind da auch ältere Gäste am Mainfloor willkommen?
Natürlich, am besten die Leute, die damals schon da waren und neugierig sind, was sich seither getan hat. Wir haben ja ein paar Mal umgebaut.
Gibt es die Überlegung, einen Oldieabend einzuführen?
Schon, und vielleicht wird das auch so eine Art Initialzündung werden. Wir erachten das so ein bisserl als Gradmesser, ob das die Leute überhaupt interessiert.



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