Im Waldviertel bricht die Apokalypse aus

Eine neue Buchreihe verwandelt unser sonst so idyllisches Waldviertel in einen postapokalyptischen Schauplatz.

WALDVIERTEL. Eine Weltuntergangsgeschichte à la "The Walking Dead", so kündigt sich der erste Teil der vierbändigen Buchreihe von M. E. Pandura an, der im Oktober erscheint. In ihrer Horror-Dystopie "Facing Goliath" verwandelt ein unbekannter Erreger die Menschen in Kannibalen. Protagonistin Emilia und ihre Freundin finden sich mitten in der Apokalypse wieder und die Infizierten machen schon bald Jagd auf sie. "Es geht um das Überleben nach einem apokalyptischen Ereignis und dem Untergang der Zivilisation", erklärt die gebürtige Gmünderin, die mittlerweile in der Gemeinde Schweiggers lebt. Das Besondere daran ist, dass die Geschichte im Waldviertel spielt. "Wer sich hier auskennt, dem wird so mancher Schauplatz bekannt vorkommen. Unter anderem beginnt Emilias Geschichte in Zwettl, während sie auch dem Gmünder Stadtplatz einen Besuch abstatten wird." Die weiteren Bände werden im Halbjahrestakt erscheinen.

Zum Teil autobiographisch

Absolutes Kontrastprogramm zu dieser Handlung ist der Debütroman der jungen Schriftstellerin, der erst im April herausgekommen ist. "Write me a Lovesong" ist keine gängige Liebesgeschichte, es ist eher ein Entwicklungsroman mit Liebesdrama, der anders verläuft, als die meisten Leser erwarten würden. Warum? "Weil das Leben auch nicht vorhersehbar ist, und diese Vielfalt wollte ich zwischen zwei Buchdeckeln unterbringen", so die 29-Jährige. Hauptfigur Nicoletta leidet an Depressionen, die sie ziemlich gut verstecken kann. Doch später wird sie sich entscheiden müssen, ob sie wieder ihre Maske wählt oder ehrlich zu ihrem Schwarm Elias ist, um die Liebe ihres Lebens zu finden.

"Viele bisherige Rezensenten loben an ,Write me a Lovesong‘ vor allem seine Authentizität. Die kommt nicht von ungefähr, denn es enthält vereinzelt autobiographische Elemente", so M. E. Pandura. Depressionen gehören auch zu ihrem Leben – indem sie darüber schreibt und spricht, möchte sie das Tabu brechen. "Eine Lehrerin hat mir gesagt, sie macht eine Klassenlektüre daraus, weil sie das Thema mit den Kindern behandeln möchte", ist M. E. Pandura stolz. Auch eine Verfilmung war angedacht. "Es wäre in der näheren Auswahl gewesen, und der Chef des Filmstudios hätte sich die Verfilmung vorstellen können, allerdings nur, wenn ich zustimme, dass daraus eine ,romantische Musikkomödie‘ gemacht wird. Da das mit meiner Geschichte überhaupt nicht vereinbar ist, habe ich abgelehnt."

Weitere Erscheinungen fix

Noch bevor sie überhaupt lesen konnte, war die Gmünderin vernarrt in Bücher. Dass sie einmal selbst welche verfassen möchte, war ihr schon als Kleinkind klar. Umso glücklicher ist sie über den Erfolg, dass der Gegenstromschwimmer Verlag neben ihrem ersten Roman und der kommenden bereits eine weitere Reihe unter Vertrag genommen hat. Nach Liebe und Horror wird diese in die Fantasy-Richtung gehen. Um sich in die jeweils passende Stimmung zu versetzen, bedient sich Pandura eines Tricks: "Andere brauchen beim Schreiben absolute Ruhe, mir hilft es, wenn ich zum Thema passende Musik höre."

Zur Sache

Erhältlich sind M. E. Panduras Werke in den Waldviertler Buchhandlungen Stark, Spazierer und Blätterwirbel, im Webshop des Gegenstromschwimmer Verlages und auf weiteren Onlineseiten.