"Holz auf die Schiene"
Kundgebung am Grenzübergang Neu-Nagelberg
Demonstranten blockierten im Zuge einer Kundgebung den Grenzübergang Neu-Nagelberg.
BEZIRK GMÜND. Am Grenzübergang Neu-Nagelberg fand eine Kundgebung statt, um auf die Problematik des Holztransits aufmerksam zu machen. Organisiert wurde diese in Kooperation vom Verkehrs- und Regionalforum Waldviertel und der Plattform lebenswertes Waldviertel. Auch weitere Organisationen wie Parents for Future und die Gemeinwohlökonomie Waldviertel waren eingeladen.
Die Forderungen
Zentrale Forderungen der Demonstrierenden waren eine Verlagerung des Holztransports auf die Schiene, kein Lkw-Transitverkehr im Ortsgebiet und ein zweigleisiger Ausbau der Franz-Josefs-Bahn.
"Der Grenzübergang Neu-Nagelberg wurde aufgrund seiner Symbolkraft für die Problematik des grenzüberschreitenden Transitverkehrs auf der Straße gewählt. Nicht weit davon entfernt verläuft die Franz-Josefs-Bahn sowie der Nordzweig der Waldviertler Schmalspurbahn, auf denen alle Güter deutlich menschen-, umwelt- und klimaschonender transportiert werden könnten – entsprechender Ausbau vorausgesetzt", so die Veranstalter.
Situation zugespitzt
Die massive Zunahme des Schwerverkehrs aus dem Norden, vor allem die Holztranporte mit Sattelschleppern durch kleine Ortschaften auf viel zu engen Straßen, verursachen im nördlichen Waldviertel erhebliche Probleme für die Bevölkerung. "Die Borkenkäferkatastrophe der letzten Jahre hat die Situation dramatisch zugespitzt, wobei sehr rasch deutlich wurde, dass alte Gegenmaßnahmenreflexe die Situation nicht verbessern, sondern im Gegenteil verschlimmern. Die Straßen im Waldviertel, die Kleinstruktur der Region, die Anlage der Ortschaften, das alles ist nicht auf einen so starken Güterverkehr auf den Straßen ausgelegt. Ganz abgesehen davon, dass der zusätzliche CO2-Ausstoß des Schwerverkehrs mit dazu beiträgt, das Problem des Klimawandels zu verschlimmern."
Sträflich vernachlässigt würde der Ausbau des Schienennetzes im Waldviertel, das laut den Veranstaltern der Demo das "beste und wirksamste Mittel" wäre, um große Warenströme nachhaltig und klimaschonend zu transportieren. "Auch die Waldviertler Hauptstrecke, die Franz-Josefs-Bahn, entspricht längst nicht mehr den Anforderungen der Zeit. So fehlt es auch an entsprechend ausgerüsteten Verladeterminals, um die Waren von Lkws auf Güterzüge umzuladen."
Der Grenzübergang Neu-Nagelberg war ungefähr eine halbe Stunde lang blockiert.
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