Leserbrief zu Windräder im Waldviertel von Maximilian Huber
Ich habe jahrelang meine Freizeit wenn immer möglich im Waldviertel verbracht. Ich habe in langen Wanderungen in dieser seltsamen und einzigartig schönen Landschaft Erholung und Kraft für Leib und Seele gefunden. Vor kurzem habe ich gesehen, dass dieses Gebiet insbesondere in seinen neuralgischen Bereichen mit riesigen Windrädern bestückt werden soll. Schade um das Waldviertel – andererseits wenn es sein muss, wo sonst sollte man sie errichten? Hier kann in vielerlei Hinsicht am wenigsten Schaden angerichtet werden. Das Waldviertel ist dünn besiedelt (das hatte Hitler schon genutzt), die Bevölkerung ist überaltert, die Intelligenz ist abgewandert und der Rest durch gewinnorientierte Unternehmen leicht manipulierbar. Das Land ist wirtschaftlich und industriell bedeutungslos, verfügt über mangelnde und ohnehin rückläufige Infrastruktur und hat zudem keinerlei politischen Rückhalt. Die wenigen pro Waldviertel-Aktivisten wie Naturschützer, Tierschützer, Wandervereine, sanfte Tourismusvertreter und andere Träumer schweigen. Die wenigen Einheimischen, die um ihre Heimat mit viel Herz kämpfen werden medial und politisch negiert und werden an Apathie und Desinteresse der Waldviertler scheitern. Die Grundbesitzer werden gut entschädigt und die leeren Gemeindekassen werden von den Windraderbauern gefüllt (nur ein Schelm denkt an Schmiergelder). Vielleicht sind Windräder die Lösung vieler Waldviertler Wünsche und Probleme. Da sollte die Zerstörung einer europaweit einmaligen Landschaft nicht überbewertet werden. Vielleicht hat man endlich die Antwort auf Temelin gefunden? Endlich bieten die Waldviertler Riesenwindräder in ihrer energiestrotzenden Drohung dem atomgefährlichen Temelin den gebührenden Widerpart und lassen das Fanal des bevorstehenden Untergangs der Atomlobby in den Himmel wachsen.
Maximilian Huber via E-mail
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