Mahn-Frühstück bei den 260 Sparstrümpfen
Symbolisches Hinweisen auf Arbeitslosigkeit & Sozialkürzungen.
HEIDENREICHSTEIN (eju). Am 31. April, dem Tag der Arbeitslosigkeit, spannten Mitarbeiter der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel auf Initiative des Betriebsseelsorgers Karl Immervoll und seiner Frau Ulrike eine Wäscheleine am Heidenreichsteiner Hauptplatz seitlich des Brunnens und hängten dort insgesamt 260 Socken auf. Die Sockenparade verursachte Rätselraten. Immervoll erklärt: "Ende Februar waren in Heidenreichstein 260 Menschen ohne Arbeit. Das sind etwa 15 Prozent der Wohnbevölkerung, die tatsächliche Arbeitslosenquote dürfte bei deutlich über 20 Prozent liegen."
Gekürzte Sozialausgaben
Die Socken seien symbolische Sparstrümpfe, um darauf hinzuweisen, dass die Regierung die Mittel für Sozialprojekte um 50 Prozent gekürzt hat. Am 30. Mai wurde dann zum Frühstück samt Erfahrungsaustausch im öffentlichen Raum neben den Socken geladen, an dem sich auch zufällige Passanten beteiligen konnten und sollten, was auch geschah. Mit-gefrühstückt haben unter anderem der Grünen-Gemeinderat Gerhart Böhm und SP-Stadträtin Barbara Körner. Auch einige Heidenreichsteiner BürgerInnen, die derzeit keinen Job haben, kamen vorbei. O-Ton einer arbeitslosen Frau: "Wenn man keine Arbeit hat, fühlt man sich minderwertig, nicht gebraucht. Und dann sagen viele Leute auch noch, dass die Arbeitslosen gar nicht arbeiten wollen, das stimmt in meinem Fall überhaupt nicht."
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