Meinung: "Homo Austriacus" in der Zwickmühle
Über Conchita Wurst wurde in den vergangenen Tagen so ziemlich alles geschrieben, was man schreiben kann. Kaum stand der Sieg für die Österreicherin fest, krochen sie aus ihren Löchern, die Verfolgungsneurotiker und Normalitätsverteidiger der niederen Sorte und mutmaßten ein moralisches Ende Europas zum einen und der Heterosexualität im besonderen. Man werde als "Hetero" wohl bald verfolgt und gelte womöglich in der "Umkehr der Tatsachen" als pervers etc., war der sub-intelligente Tenor von Zuschriften, die auch die Bezirksblätter Gmünd erhielten. Dazu lässt sich nur mehr fragen: "Wie sicher seid ihr euch denn alle in eurer Heterosexualität, wenn ihr euch sofort von einer verschwindend kleinen Minderheit in eurer Existenz bedroht fühlt?" Der Homo Austriacus ist mit Conchitas Sieg in einer gewaltigen Zwickmühle: der Sieg ist schon recht, aber hätte ihn nicht ein "Normaler" erringen können, auf den/die (M)man(n) auch richtig stolz sein kann?
von Eva Jungmann
PS: Um Missverständnissen vorzubeugen: die Verfasserin zählt sich nicht zur Gattung Homo Austriacus.
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