Bezirk Gmünd
Neue Perspektiven für unsere Moore

- Thomas Samhaber und Brigitte Temper-Samhaber, Vizebürgermeister Hermann Hahn jun., Bürgermeister Manfred Grill, Kurdirektorin Bernadette Kitzler (v.l.).
- Foto: Privat
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Im Bezirk Gmünd soll die Bedeutung der Moore durch verschiedene Projekte wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden.
BEZIRK GMÜND. Moore sind einzigartige kleine Naturwunder. Rund 61 Hektar stehen seit 1980 unter Naturschutz, die Übergangsmoore, Niedermoore und kleineren Hochmoore stellen einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere dar und sind von großem ökologischen Nutzen und Erholungswert für den Menschen.
Neue Moor-Initiative
Die Gemeinde Bad Großpertholz verdankt ihren Mooren vieles. Zum Beispiel den Namenszusatz "Bad", den sie als Kurgemeinde mit dem ersten anerkannten Heilmoor in Niederösterreich nutzen darf. Die Moore sind von ausgewiesener gesundheitsfördernder Wirkung und hunderttausende Gäste haben in den letzten Jahrzehnten in Bad Großpertholz ihr Wohlbefinden steigern können.
"Das Bewusstsein unserer Naturschätze und deren Erholungswert gilt es in unserer schnelllebigen Zeit wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Hier sehe ich seitens der Gemeinde eine große Herausforderung und zugleich die Aufgabe, unsere einzigartige Landschaft unseren Gästen als auch Einheimischen mit neuen touristischen und informativen Angeboten zu beleben",
sagt Bürgermeister Manfred Grill. In einer gemeinsamen Initiative von Gemeinde, dem Gesundheitshotel Moorbad Bad Großpertholz, dem Naturpark Nordwald und Grundstückseigentümern werden neue Möglichkeiten erarbeitet, um die Bedeutung der Moore wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Im Fokus wird vor allem die Wissensvermittlung stehen. Begleitet wird das LEADER-geförderte Projekt von der Agentur für Regionalentwicklung ILD Temper-Samhaber.

- Thomas Samhaber und Brigitte Temper-Samhaber, Bernadette Kitzler, Vizebürgermeister Hermann Hahn jun., Bürgermeister Manfred Grill (v.l.).
- Foto: Privat
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Vizebürgermeister Hermann Hahn jun., Obmann des Naturparks Nordwald, dazu:
"Gerade für uns als Naturparkgemeinde steht dabei neben dem Erhalt und der Wiederherstellung unserer Moore insbesondere die Wissensvermittlung über diesen ganz speziellen Lebensraum für eine Vielzahl an seltenen Tieren und Pflanzen im Vordergrund."
Das Gesundheitshotel Moorbad Bad Großpertholz hat sich schon lange der nachhaltigen und ökologisch vertretbaren Nutzung des Moores verschrieben:
"Dieser behutsame Umgang mit der Natur wird immer wichtiger und von unseren Gästen auch geschätzt. Wir wollen diesen Weg fortsetzen",
so Kurdirektorin Bernadette Kitzler.
Jugend am Wort
In die Erarbeitung der Moor-Initiative sind auch viele junge Menschen eingebunden. An der NMS Bad Großpertholz fand bereits ein Workshop mit Schülern zu diesem Thema statt. "Die Jugendlichen waren sehr aktiv dabei, ich bin beeindruckt. Und man sieht, das Thema Moor kann auch junge Menschen ansprechen", erzählt Brigitte Temper-Samhaber. Demnächst steht auch eine Exkursion mit den Schülern an.

- Workshop zum Thema Moor an der NMS Bad Großpertholz
- Foto: Privat
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Erlebnisraum Moor in Heidenreichstein
In Heidenreichstein wurde im Rahmen der Stadterneuerung an einem "Erlebnisraum Moor" gearbeitet. Die Vision umfasst die Integration des bestehenden Museums "Haus des Moores" in Kleinpertholz in den Naturpark und dadurch die Schaffung eines "Erlebnisraums", in dem unter anderem die Verbindung der Moore zum Klima thematisiert wird. Das Inventar des Museums ließe sich in diesen Erlebnisraum in einer Art Ausstellung einfügen.

- Naturpark Heidenreichsteiner Moor
- Foto: Horst Dolak
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Schon 2011/12 war die Rede davon, das Haus des Moores auf das Naturparkgelände zu verlegen.
"Es war damals schon in die Jahre gekommen. Der weite und steile Weg vom Naturpark bis zum Museum wird heute nur noch von wenigen Schulklassen gegangen. Damals gab es erste Ideen, aber immer fehlte das Geld",
erläutert Vizebürgermeisterin und Tourismusstadträtin Margit Weikartschläger. Im Vorjahr hoffte sie, das Projekt im Rahmen der Stadterneuerung umsetzen zu können. Es wurde bereits ein Konzept erarbeitet, das auch im Rahmen der Stadterneuerung gefördert wurde.
Der nächste Schritt wäre ein Planungswettbewerb. Für das Projekt gäbe es von verschiedenen Stellen eine Förderung bis zu 85 Prozent, da es einzigartig und zukunftsweisend im Bereich Klimawandel und Bewusstseinsbildung sei und die Bedeutung der Moore für die Umwelt hervorhebe. Die Umsetzung scheitere aber vor allem am Budget der Stadtgemeinde, an erster Stelle stehe die Sanierung der Margithalle. Daher wurde das Projekt vorläufig zurückgestellt, aber "keineswegs aufgegeben", so Weikartschläger.
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