Qualitätslabor Gmünd aufgewertet
Neue Trichinen-Untersuchung soll Laborstandort absichern und die Angebotspalette deutlich erweitern
Mit der neuen Trichinenuntersuchung sichert das Qualitätslabor Gmünd Standort und Arbeitsplätze ab und bietet weitere Lebensmittelsicherheit.
GMÜND. Ab sofort werden im Gmünder Qualitätslabor die gesetzlich vorgeschriebenen Proben von Wildschweinen, Hausschweinen und auch Pferden auf einen potentiellen Trichinenbefall untersucht.
Probenentnahme durch Tierarzt oder Jäger
Die Probenentnahme erfolgt in der Regel vom Zwerchfelllappen und wird entweder vom Tierarzt oder vom Jäger vorgenommen. Untersucht werden müssen nur jene Tiere, deren Fleisch vom Menschen gegessen werden soll.
Ab 1. 1. 2014 schreibt der Gesetzgeber vor, dass besagte Untersuchung nicht mehr nach den bisherigen Methoden vorgenommen werden darf, sondern von einem eigens dafür akkreditierten Labor gemacht werden muss. Das Rennen um die Akkreditierung hat das Qualitätslabor Gmünd für sich entschieden, es wird künftig alle Proben Niederösterreichs untersuchen und hat damit auch bereits begonnen. Ein nicht zu unterschätzendes logistisches Problem, wie Laborleiter Johann Hofbauer zugibt, aber auch dafür wurde eine funktionierende Lösung gefunden.
Ergebnis innerhalb weniger Stunden
„Ehe das Schlachttier weiterverarbeitet werden darf, muss die Trichinenfreiheit bestätigt sein. Das erfolgt im Regelfall noch in der Nacht desselben Tages via e-mail oder Fax“, erklärt Hofbauer.
Für die daraus resultierenden Tätigkeiten würden voraussichtlich zwei MitarbeiterInnen benötigt. Ob zusätzliche Arbeitsplätze dadurch entstünden, könne aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Diese neue Aufgabenstellung für das Qualitätslabor bedeute, so Hofbauer, aber auf jeden Fall eine zusätzliche Standortgarantie für das Unternehmen.
Eva Jungmann
Facts zum:
Qualitätslabor Gmünd
• 32 MitarbeiterInnen
• davon acht Teilzeitkräfte
• drei geringfügig Beschäftigte
• Geschlechterverhältnis: zwei Drittel Frauen (auch im Führungsgremium), ein Drittel Männer
• 2 Mio. € Umsatz/Jahr in der reinen Dienstleistung
• die Trichinenuntersuchungen sollen etwa 2 - 300.000 € im Jahr zusätzlichen Umsatz bringen
• 77 verschiedene akkreditierte Prüfungsverfahren im Haus
• untersucht werden: Milch, Fleisch, Wasser, Kindernährmittel, Gewürze, Tee, Marmeladen, Konditorwaren, Backwaren, …
• gesucht wird nach: Schimmel, Lysterien (12.000 Proben im Vorjahr), Salmonellen, div. andere krankheitserregende Bakterien
Zur Sache
Trichinen
Trichinen (Trichinella) sind eine Gattung winziger Fadenwürmer mit parasitischer Lebensweise. Säugetiere, damit auch Menschen, und Vögel dienen als Zwischen- und Endwirt. Hauptüberträger auf den Menschen sind Schweine bzw. deren roh, z.B. als Mett, verzehrtes oder ungenügend gegartes Fleisch. Durch Kochen oder große Kälte können Trichinen abgetötet werden, allerdings nicht durch Räuchern.
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