So trocken wie selten
Im Februar fielen nur 9,5 Liter Regen/m², im März bisher 6,5 Liter. Ein Ernteausfall steht im Raum.
BEZIRK (eju). "Nur sechs Liter Regen fielen im bisherigen März im Raum Weitra, sieben im Raum Litschau, das ist im Schnitt um 90 Prozent weniger als normal (Stand 21. 3.). Das heißt, im Durchschnitt fallen etwa 53 Liter Niederschlag pro Quadratmeter", erklärt Meteorologe Alexander Orlik im BB-Gespräch.
Auch im Februar sowie im gesamten Winter zuvor war es überdurchschnittlich trocken. Im Februar fielen im Schnitt im Bezirk Gmünd nur etwa 9 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, im langjährigen Durchschnitt sind es etwa 30 Liter. Erklärbar sei das durch die stabilen, lang andauernden Wetterlagen, die es gegeben hat.
"Man nimmt an, dass ein Mechanismus in Gang gesetzt worden ist, der zu diesen lang andauernden Wetterlagen führt. Die Ursache ist in einem Temperaturanstieg in der Arktis zu suchen. Wenn es in der Arktis wärmer wird, entsteht eine schwächere Polarfront. Diese wiederum ist der Motor für die Wetterlage, also die Entstehung von Kalt- und Warmfronten.
Man muss sich das so vorstellen: in etwa elf Kilometern Höhe gibt es ein Sturmband rund um den Globus, das sich in Wellenbewegungen auf und ab bewegt. Auf der einen Seite gibt es die Warm-, auf der anderen Seite die Kaltfront. Wenn die Wellenbewegung steiler wird, wird sie gleichzeitig langsamer, dadurch bleiben Wetterlagen länger stabil", erklärt Orlik komplizierte Sachverhalte. Das sei der Grund für den stabilen, vergleichsweise milden, niederschlagsarmen Winter im Norden des Landes. Es sei allerdings noch nicht aller Tage Abend, denn ein Wetterumschwung mit kühlen, feuchten Luftmassen stehe bevor.
Dass die bisher herrschende Trockenheit natürlich auch der Landwirtschaft nicht besonders gut tut, liegt auf der Hand.
Der Pflanzenschutzbeauftragte der Bezirksbauernkammer Gmünd, Florian Göll, gibt allerdings vorerst noch Entwarnung: "Wenn es in den kommenden Wochen noch regnet, ist noch nicht alles verloren."
Natürlich sei das Pflanzenwachstum mangels Feuchtigkeit trotz warmer Temperaturen sehr verhalten und natürlich würde auch angebautes Getreide schwer keimen, wenn es so trocken bliebe. "Kommt nun aber Niederschlag, ist die bisherige Trockenheit aus bäuerlicher Sicht noch ausgleichbar", so Florian Göll abschließend.
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