"Leben am Limit"
Viele können sich das Leben kaum noch leisten
Nach Abzug der Fixkosten wird es für viele Menschen schon zu Monatsanfang finanziell knapp.
BEZIRK. Ein Liter Milch um 1,80 Euro, zehn Eier um knapp vier Euro. Egal ob steigende Lebensmittelpreise, hohe Mieten oder teures Benzin – das Leben ist für viele Menschen kaum mehr leistbar. Unter dem Titel "Leben am Limit" beleuchten die BezirksBlätter und meinbezirk.at in einer fünfteiligen Serie, wie und wo Sie einsparen können. Das betrifft etwa den Lebensmitteleinkauf, Förderungen und das Thema Mobilität. Im ersten Teil der Serie sprechen wir mit einer Familie, bei der am Ende des Geldes zu viel Monat übrig bleibt.
Sparen, wo es geht
"Für uns sind vor allem die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel, Miete und die Energiekosten eine enorme Belastung", erzählt Melanie (Name von der Redaktion geändert) aus Gmünd, Mutter von drei Kindern im Alter zwischen einem und sechs Jahren. Sie ist zuhause bei den Kindern, ihr Mann arbeitet im Baugewerbe. Das Einkommen reicht für ihre fünfköpfige Familie hinten und vorne nicht. Essen, Heizen, Miete, Benzin, Versicherungen etc. verschlingen die Euros wie nix.
"Wir sparen, wo es geht. Zum Beispiel achten wir bei Lebensmitteln auf Aktionen und kaufen nur das Nötigste. Um Strom zu sparen, schauen wir beispielsweise darauf, dass das Licht immer abgedreht ist in Räumen, in denen sich keiner aufhält", so Melanie. Geburtstage und Weihnachten sind finanziell eine besondere Herausforderung.
"Wir haben zum Glück einen kleinen Notpolster in den letzten Jahren angespart, dieser wird aber nur im äußersten Notfall angegriffen. Man weiß ja nie, ob das Auto oder die Waschmaschine kaputtgeht, das wäre ohne Gespartem eine Katastrophe. Mein Mann und ich schränken uns sehr ein, um unseren Kindern hier und da kleine Wünsche erfüllen zu können und Ausflüge zu ermöglichen. Ich kenne auch viele andere Familien, die kämpfen, über die Runden zu kommen",
so die Mama.
Ansturm auf Sozialmärkte
Viele Personen bzw. Familien sind auf Sozialmärkte angewiesen. Die Caritas St. Pölten betreibt im Waldviertel sechs Sozialmärkte (soma), darunter einen in Schrems. "Das Kundenaufkommen hat sich massiv erhöht. Es hat sich verdoppelt im Vergleich zu 2022 und verdreifacht zu 2021", berichten die Fachbereichsleiter der Caritas, Rudolf Dörr-Kaltenberger und Martina Neubauer. Einen großen Ansturm gibt es auch jedes Mal auf die Ausgabestelle der Team Österreich Tafel des Roten Kreuzes in Gmünd-Neustadt, die immer samstags geöffnet hat.
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