Was tun gegen die Hitze?
Wenn Gmünder Bauhackler schwitzen müssen

Auf Baustellen kann ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad das Arbeiten eingestellt werden - wenn's der Arbeitgeber erlaubt. | Foto: RMA Archiv (Symbol)
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  • Auf Baustellen kann ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad das Arbeiten eingestellt werden - wenn's der Arbeitgeber erlaubt.
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  • hochgeladen von Christoph Fuchs

Die hohen Temperaturen im Sommer treffen vor allem Bauarbeiter. Doch was kann man dagegen tun?

BEZIRK GMÜND. Nicht alle Menschen im Bezirk haben die Möglichkeit, im Sommer der Hitze zu entkommen. Hier trifft es natürlich vor allem die Leute, die unter freiem Himmel arbeiten - insbesondere Bauarbeiter. Obwohl auf Baustellen ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad das Arbeiten im Freien eingestellt werden kann, gibt es keinen Rechtsanspruch darauf. Die Entscheidung darüber obliegt dem Arbeitgeber.

Kühle Bedingungen

„Die derzeitige gesetzliche Regelung, dass ab 32,5 Grad Anspruch auf Hitzfreistellung im Baubereich gegeben ist, ist nur eine von vielen Maßnahmen, die der Arbeitgeber in seiner Verantwortung für die Gesundheit seiner Mitarbeiter wahrzunehmen hat“, sagt Michael Preissl, Bezirksstellenleiter bei der Arbeiterkammer (AK) Gmünd. Der Arbeitgeber müsse auch die Beschattung der Arbeitsplätze, einen gekühlten Mannschaftscontainer, angepasste Arbeitszeiten und -rhytmen sowie schützende Kleidung und Ausrüstung bereitstellen.

Wirtschaftlicher Druck

Laut Gesetz liegt der Ball also bei den Arbeitnehmern. Doch was machen die Gmünder Bauunternehmen gegen die extreme Hitze? „Uns ist sehr bewusst, dass es Grenzen der Belastbarkeit gibt, und diese behalten wir sehr genau im Auge, um unseren Mitarbeiter zumutbare Arbeitsbedingungen zu bieten“, sagt Leyrer + Graf-CEO Stefan Graf auf BezirksBlätter-Anfrage. Die immer heftiger werdenden Wetterextreme seien für das Bauunternehmen spürbar. „Wenn wir hier alle Regelungen anwenden und Möglichkeiten ausnützen würden, dann bekämen wir sehr bald massive Probleme mit der Einhaltung der Bauzeiten, die von den Auftraggebern immer enger vorgeschrieben werden“, so Graf. Auch bei der Firma ELK Fertighaus gibt es kein hitzefrei für die Montage-Arbeiter. Erst bei Temperaturen von 40 Grad ist hier Schluss. Die Unternehmen setzen hier auf andere Maßnahmen wie den „Hitze-60er“ (hitzefrei bei Entschädigung von 60 Prozent des Stundenlohns), UV-Testkarten sowie ausreichend Getränke und Sonnenschutzausrüstung.

Sollte es bei hohen Temperaturen hitzefrei geben?

Absage an Siesta

Eine eher ungewöhnliche Maßnahme gegen die Hitze ist die Siesta, also die Ruhe zu den heißesten Stunden des Tages. Fehlende Arbeitszeit wird hier am kühleren Abend nachgeholt. Während in Deutschland die Gewerkschaft recht offen für den Vorschlag ist, ist man in Österreich skeptisch. Die Gewerkschaft BauHolz hält einen Rechtsanspruch auf Freistellung bei erreichen der Grenzwerte für sinnvoller.

Offen für angepasste Arbeitszeiten

Einer leichten Anpassung der Arbeitszeiten sind aber die Unternehmen nicht ganz abgeneigt. „Wir verlegen wenn möglich Arbeitszeiten und beginnen tendenziell früher, um der starken Nachmittagshitze nicht so stark ausgesetzt zu sein“, sagt Stefan Graf. Auch ELK setzt darauf, gegebenenfalls sehr früh zu beginnen. „Mittags dürfen sich die Monteure dann auch abkühlen“, sagt Julia Aichinger von ELK. Die Montageleiter und der Betriebsrat hätten laut Firmenangaben die Hitzebelastung der ELK-Mitarbeiter jederzeit im Blick und würden gemeinsam mit dem firmeninternen Gesundheitsmediziner auf sie achten.

Das Gesetz muss sich der Hitze anpassen
Auf Baustellen kann ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad das Arbeiten eingestellt werden - wenn's der Arbeitgeber erlaubt. | Foto: RMA Archiv (Symbol)
Wirtschaftlicher Druck: Immer enger angesetzte Bauzeiten belasten die Baufirmen. | Foto: RMA Archiv (Symbol)

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