Grüne: Wir sind nicht korrupt!

Menschen aus der Region für die Region. Für die Grünen kandidieren neun Frauen und sechs Männer aus unterschiedlichsten Berufsfeldern. | Foto: privat
  • Menschen aus der Region für die Region. Für die Grünen kandidieren neun Frauen und sechs Männer aus unterschiedlichsten Berufsfeldern.
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GMÜND. Vergangenen Freitag präsentierten die Bezirksgrünen im kleinen Kreis ihre Kandidatenliste und plauderten über Mandats-Ziele, politische Anständigkeit und Möglichkeiten, auch kleine Unternehmen wirtschaftlich zu stärken, ohne bisher beschrittene Wege zu betreten.

Zugewinne angestrebt

Listen-Erster und Spitzenkandidat Manfred Stattler, bereits mit eineinhalb Legislaturperioden im Heidenreichsteiner Gemeinderat bestückt, erklärt: "Im Landtag wollen wir sechs Mandate erreichen, jetzt haben wir vier. Das ist ein ehrgeiziges Ziel und dafür brauchen wir rund zehn Prozent Wählerstimmen."
Auf Bezirksebene wolle man natürlich ebenfalls Zugewinne erreichen, also über die zuletzt erreichen 4,2 Prozent kommen.

Legale Wirtschaftsunterstützung

Wichtig sei ihnen, der regionalen Wirtschaft Hilfestellungen anzubieten. BürgerInnen sollten die legale Möglichkeit erhalten, in regionale Unternehmen zu investieren. Das schaffe regionale Wertschöpfung. Das Beispiel Heini Staudinger zeige, dass genau in diesem Bereich etwas fehle, und hier sei es an der Zeit, an der Gesetzgebung etwas zu ändern. Die W.E.B. als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft sei ein wunderbares Beispiel, wie man die Problematik lösen könne. Dieses Level könnten kleinere Unternehmen nicht erreichen, für sie müsse es ebenfalls Möglichkeiten geben.

"Grüne sind nicht korrupt"

Die Grünen tauchen im Zusammenhang mit Korruption so gut wie nie in den Schlagzeilen auf, dass es einen Zusammenhang mit ihrer kaum vorhandenen Regierungsbeteiligung (in OÖ und Wien in den Landesregierungen Koalitionspartner) gäbe, weist Michaela Bodner von sich: "Die Grünen sind in hohem Maße anständig. Das ist für mich die Motivation zu sagen, das ist die Partei, wo ich hingehöre."
Stattler assistiert: "Wenn etwas vorkäme, gäbe es intern sicher ein rigoroses Vorgehen dagegen. Den Grünen ist es wichtig, dass es in der aktuellen Parteienlandschaft eine Partei gibt, die sich als unbestechlich und sauber profiliert. Das legt für die anderen Parteien die Latte höher."

Stattler: "Ein Drittel der Landesregierung läuft auf der Leerscheibe!"

In den andernorts gepflogenen Bauch des Niederösterreich-Bashings wollten die Grünen nicht einstimmen. Trotz zehnjähriger Pröll-Alleinregierung sei Niederösterreich ein schönes Land mit vielen wirtschaftlichen Möglichkeiten, wo die sozialen Standards hoch seien. Es gelte allerdings, das nun auf eine breitere Basis zu stellen, als es die ÖVP mit ihrer absoluten Mehrheit aktuell mache. Man wolle niemandem etwas wegnehmen, das Problem am Ist-Zustand sei, dass ein Drittel der Landesregierung auf der Leerscheibe laufe und dass alle Bürger das bezahlen müssten.

Zusammenarbeit erwünscht

"Der rote Landeshauptmann-Stellvertreter, die rote und blaue Landesrätin haben in dem System, in dem die ÖVP alles alleine bestimmen kann, überhaupt keine Bedeutung. Da geht wichtiges Potential verloren", gibt Stattler zu bedenken. Die Grünen hätten sich im Bezirk stark für das Miteinander eingesetzt, ein gutes Beispiel sei Heidenreichstein, wo es ebenfalls eine absolute Mehrheit gegeben habe, die Intransparenz und große Probleme geschaffen habe. In relativ überschaubarer Zeit arbeite man inzwischen im Gemeinderat fraktionsübergreifend sehr gut zusammen. Das wäre die Richtung, die im Land NÖ auch wünschenswert wäre: "Schluss mit der Ausgrenzung der anderen politischen Kräfte! Alle sollen mitarbeiten und ihr Bestes einbringen!"
Vielleicht könne für viele Menschen eine Motivation, Grün zu wählen sein, dass man das Neid- und Gier-Denken, das lange als schick galt, überwinde und zu einem Miteinander komme, auch in der Gesellschaft. Armut sei bekanntermaßen im Zunehmen. Um dem zu entkommen, sei Bildung der wesentlichste Faktor und damit war die Überleitung zu diesem dem Thema gegeben. Stattler wie Bodner wünschten sich - wenig überraschend - einen besseren Mix an Ausbildungsmöglichkeiten in der Region.

Waldviertel soll keine Wochen-End-Oase werden

Wer nicht im Gymnasium seinen Weg fände, und nicht das Glück habe, für Handel begabt zu sein, den ereile das Wochenpendler-Schicksal bereits im Alter von fünfzehn Jahren. Ein Argument der Politik, gegen einen zusätzlichen, technischen Ausbildungszweig im Waldviertel sei immer der Hinweis auf die Peripherie.
Michaela Bodner merkt an: "Die Lage an der Peripherie werden wir nicht ändern. Auch wenn man zehn Minuten schneller nach Wien oder St. Pölten kommt. 130 Kilometer nach Wien werden es immer sein. Wenn wir nicht als Wochenendoase enden wollen, dann müssen wir alle dazu beitragen, die Strukturen hier zu erhalten. Das passiert jedes Mal, wenn wir hier ins Gasthaus, ins Kino, ins Geschäft gehen. Das unterstützt die regionale Wirtschaft. Man muss schon sehr mutig sein, wenn man im oberen Waldviertel einen Betrieb aufmacht."
Die Nachteile der Peripherie würden allerdings durch die Vorteile der hohen Lebensqualität aufgewogen.

Nicht mit Steuergeld spekulieren

"Man kann durchaus auch hier ein schulisches Angebot schaffen, das Leute aus einer anderen Region hierher bringt. Warum sollen unsere Jugendlichen immer nur woanders hinfahren, das geht ja umgekehrt auch", unterstreicht Michaelea Bodner eine Forderung, die in der Bevölkerung durchaus Zustimmung finden dürfte.
Manfred Stattler sprach sich gegen Ende der Pressekonferenz auch noch klar gegen ein Spekulieren mit Steuergeld, wie in Niederösterreich ja unerfolgreich praktiziert, aus. Dieses Geld fehle vorne und hinten, auch im Bildungsbereich.
Michaela Bodner ergänzt: "Es ist nicht unanständig zu verlangen, dass wir, die wir Steuergeld zur Verfügung stellen, auch wissen wollen, was daraus geworden ist. Schließlich handelt es sich nicht um privates Geld der Politiker, sondern um Steuergeld, das sie von uns in Verwahrung haben."

Stattler: "FP hat außer Zank nichts weitergebracht!"

Einen kleine Spitze gegen einen politischen Mitbewerber kann sich Manfred Stattler abschließend nicht verkneifen: "Die Freiheitlichen haben bei der vergangenen Landtags-Wahl rund doppelt so viele Stimmen wie die Grünen erhalten. Da muss man allerdings schon ernüchtert feststellen: Was haben sie außer Zank und Zerwürfnis daraus gemacht? Wir bieten faire freundliche, zukunftsoffene Politik und hoffen auf Zustimmung!"

Kandidatenliste Grüne Bezirk Gmünd

Unter den fünfzehn gelisteten Grün-Kandidaten befinden sich sieben Akademiker, der Frauenanteil ist mit neuen Frauen höher, als der Männeranteil.
1. Manfred Stattler (Patientenanwalt)
2. Michaela Bodner, Mag. (Biologin)
3. Gerhart Böhm, DI, (Techniker)
4. Luise Ölzant, Dr., (Praktische Ärztin)
5. Elisabeth Hetzendorfer, Mag., (Lehrerin)
6. Axel Schmidt, Mag., (Ökologe)
7. Elisabeth Eckhart, Mag., (Gender Expertin)
8. Kurt Fischtenbauer, ing., (Unternehmer)
9. Bettina Hradecsni, (Angestellte)
10. Peter Cermak, (Jugendbetreuer)
11. Elisabeth Springer, Mag., (Kulturvermittlerin)
12. Adrian Seyer, (Student)
13. Sylvia Streibl, (Lernbegleiterin)
14. Silvia Siegmund (Freizeitpädagogin)
15. Anita Zimm, (Floristin)

Grüne BezirkskandidatInnen Landtagwahl 2013 im Wortlaut

„Als jemand, der sein ganzes Leben lang versucht Demokratie zu leben, kenne ich keine Alternative. Die Grünen haben als einzige politische Kraft über all die Jahre ihrer Existenz bewiesen, dass sie ehrlich und human sind – und vor allem auch nicht korrupt .“
Kurt Fichtenbauer

„Neugier auf Vielfalt. Vielfalt als Vorteil, besonders in den Beziehungen zu unseren Nachbarn. Und wie Heini Staudinger schon sagte: 'Move your mind and your ass will follow.'“
Elisabeth Springer

„Im Grünen Programm finde ich Ideen und Konzepte für den Erhalt unserer einzigartigen Umwelt sowie für eine positive und nachhaltige Entwicklung der Region. Beides für mich eine Grundlage, die uns und unseren Kindern eine Zukunft im wunderbaren Waldviertel ermöglicht.“
Axel Schmidt

„Grün-Sein ist für mich wie ein Lebensprogramm: nachhaltig und gerecht handeln, respektvoll sein zu Mensch und Natur, tolerant und wertschätzend leben, weltoffen und verwurzelt bleiben.
Das möchte ich auch politisch umgesetzt wissen und deshalb engagiere ich mich bei den Grünen.“
Elisabeth Hetzendorfer

„Als Mitarbeiterin der Frauenberatung Waldviertel gilt mein Engagement vor allem einer gezielten Frauenpolitik, einer gerechten Verteilung von Einkommen und Lebenschancen sowie dem Auftreten gegen eine menschenverachtende MigrantInnenpolitik.“
Elisabeth Eckhart

„Wenn es schon eine Partei gibt, mit deren Zielen ich zu einem großen Teil übereinstimme, und die noch dazu nicht korrupt ist, muss ich sie doch unterstützen.“
Luise Ölzant

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