Kommentar - Der Teufel steckt – wie oft – im Detail
Auf den ersten Blick klingt es wie eine Negativ-Sensation: in Moorbad Harbach müssen Bürger viel mehr Steuern zahlen als in anderen Gemeinden des Bezirkes Gmünd, ja sogar im österreichweiten Vergleich liegt Harbach im Spitzenfeld. Genug, laut aufzuschreien, doch: es gibt eine plausible Erklärung.
Mit einem Top-Betrieb wie dem Moorbad, das jährlich weit über 200.000 Nächtigungen (wenngleich krankenschein-technisch verordneten, aber eben erfolgenden Übernachtungen) verzeichnet, kommt ein gerüttelt Maß an Steuern zusammen, die rund um diesen Betrieb anfallen und teilweise von den Nächtigenden, also den Kurgästen, bezahlt werden. Dadurch erhält die kleine Gemeinde aus dem Tourismus weit mehr Geld als viele andere Gemeinden rundherum. So gesehen steht die Gemeinde in Wahrheit finanziell sehr gut da, jedenfalls deutlich besser als andere, die auf einen ‚Goldesel‘ wie das Moorbad verzichten müssen. Die genaue Betrachtung der Statistik tut kund, dass es genau umgekehrt ist, als es erscheint.
Eva Jungmann
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