Margit Göll: Mehr Frauen in die Kommunalpolitik!
Genderbudgeting öffnet neue Wege - Gemeindevertreterverband initiiert Frauenförderung
REGION. Beim österreichweiten Bürgermeisterinnentreffen in Salzburg war, ein großes Thema, dass mehr Frauen in der Kommunalpolitik aktiv werden sollen. In ganz Österreich gibt es nur 146 Bürgermeisterinnen, davon 59 in Niederösterreich. „Mehr als die Hälfte der niederösterreichischen Bevölkerung ist weiblich. Das sollte sich auch im politischen Agieren widerspiegeln“, meint die Obfrau des Gemeindevertreterverbandes (GVV) des Bezirkes Gmünd, LA Margit Göll, die ausführt: „Generell ist es um den Nachwuchs in der Kommunalpolitik nicht gut bestellt. Menschen, die sich in ihrer Gemeinde aktiv politisch engagieren wollen, sind oft wie die sprichwörtliche „Stecknadel im Heuhaufen“ zu finden.“ Um generell mehr Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern, ist einiges zu tun, ist die Bürgermeisterin von Moorbad Harbach überzeugt: „Frauen übernehmen, so ergab eine Umfrage des GVV, politischer Ämter zumeist hauptberuflich und erst in einem Alter, in dem die Kinder schon aus dem Haus sind. Wollen wir Frauen früher und vermehrt in der Gemeindepolitik sehen, ist es, wie in jedem anderen Beruf auch, eine Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Daher müssen wir alle, die in der Kommunalpolitik tätig sind uns auch dafür einsetzen, dass es in unseren Kommunen ein entsprechendes Angebot an Kinderbetreuung und auch Pflegeeinrichtungen gibt. Das muss nicht immer die stationäre, institutionalisierte Einrichtung sind. Wir müssen offen sein, für neue Möglichkeiten, neue Angebote, die sich aus einem Bedarf heraus ermöglichen. Hier sollten wir offen sein, diese zu unterstützen und althergebrachte Muster der Gemeindepolitik hinterfragen.“
Mit dem Instrument des Genderbudgeting, wie es Landesrätin Barbara Schwarz, auf Schiene gebracht hat, ist es möglich, seine Gemeindestruktur und auch –ausgaben zu hinterfragen. Welche Bevölkerungsgruppen werden bevorzugt unterstützt, wo ist ein Nachholbedarf.
„Dadurch dass Familien als selbstverständlich angesehen werden, wird oft darauf vergessen, dass diese, innerhalb einer Gemeinde auch entsprechende infrastrukturelle Maßnahmen braucht, um für Familien attraktiv zu sein. Das reicht vom Spielplatz, über Ferienangebote bis hin zur Kinderbetreuung oder Angebote für pflegebedürftige Angehörige. Nach wie vor leisten Frauen den Großteil dieser Arbeit innerhalb einer Familie. Will ich Frauen verstärkt in der Kommunalpolitik haben, muss ihnen die Möglichkeit geben, sich von diesen Verpflichtungen freizuspielen. „Denn der Gestaltungswille und das Engagement wäre da, nur fehlt Frauen einfach die Zeit, sich auch noch in der Kommunalpolitik zu engagieren“, so Göll, die das Netzwerktreffen des GVV dafür nützte, sowohl ihre Kolleginnen als auch Präsident Mödelhammer für diese Problematik zu sensibilisieren.
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