Mautflüchtlinge bald ausgebremst?
Landeshauptmann Erwin Pröll kündigte LKW-Fahrverbot auf der B2 und B4 quer durch das Waldviertel an
Niederösterreichs Landeshauptmann ließ kürzlich mit einer LKW-Fahrverbotsankündigung auf der B2 (Waldviertler Straße) und B4 aufhorchen. Bereits Ende Juni sollen die Mautflüchtlinge auf die Nordautobahn verbannt werden.
WALDVIERTEL (bs). Ab Ende Juni soll für Lastkraftwagen, welche die Bundesstraßen zwei und vier als Transitrouten benutzen, ein Fahrverbot ausgesprochen werden. Mit diesem Vorstoß will LH Pröll die täglich mindestens 300 Mautflüchtlinge auf die Nord-
autobahn bringen.
Täglich 5.000,- Euro Schaden
Der ASFINAG sollen dadurch täglich kolportierte 5.000,- Euro durch die Lappen gehen. Damit soll jetzt Schluss sein. Laut Polizeiinspektor Gottsbachner vom Kommando Schwarzenau gibt es allerdings derzeit noch keinen genauen Plan, wie dieses Vorhaben kontrolliert werden soll: „Natürlich werden wir, wenn neue Beschränkungen in Kraft treten, tätig. Eine exakte Vorgehensweise wird es allerdings erst nach den gesetzlichen Beschlüssen geben.“ Auch eine Verminderung der Unfälle sieht Gottsbachner in Zukunft nicht: „Im Verhältnis zu dem starken Verkehrsaufkommen, welches auf der B2 vorherrscht, sind relativ wenig LKWs in Unfälle verwickelt.“
Elsigan über Vorschlag erfreut
Der Bürgermeister der Gemeinde Schwarzenau, Karl Elsigan, sieht dieses Vorhaben naturgemäß positiv: „Die Bevölkerung von Schwarzenau und Stögersbach war und ist massiven Belastungen durch den LKW-Verkehr ausgesetzt. Zwischen den Jahren 2009 und 2010 wurde eine Steigerung des LKW-Aufkommens von rund 20 Prozent festgestellt. Täglich fahren 800 bis 830 LKWs durch diese beiden Orte. Wir rechnen nach dem LKW-Fahrverbot für Transitrouten mit 150 bis 200 Schwerfahrzeugen weniger“, so der Bürgermeister abschließend.
Zur Sache
Waldviertler Straße
Die B2 führt knapp 100 Kilometer quer durch das nördliche Waldviertel. Beginnend vom Grenzübergang Neu-Nagelberg über Schrems, Vitis, Schwarzenau, Göpfritz/Wild führt sie über Horn und Eggenburg weiter ins Weinviertel. Dadurch können vor allem ausländische LKW-Fahrer die teuren Mautgebühren auf der B2 umfahren. Ende Juni soll es laut LH Pröll jedoch ein Fahrverbot für Transit-LKWs geben. Seit 1. April 2002 steht die B2 unter Landesverwaltung.
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