Rallyeteam Schindelegger
Historischer Gesamtsieg nach Nervenschlacht im Lavanttal
Das Rallyeteam Schindelegger setzt die Siegesserie im Lavanttal nach einer Nervenschlacht fort: Mit nur 0,9 Sekunden Vorsprung gewinnen Lukas und Helmut nach 165 Sonderprüfungs-Kilometern ihre dritte Rallye in Folge.
WOLFSBERG. Die Lavanttal Rallye hatte alles zu bieten, was sich ein Motorsportfan wünschen kann. Extrem anspruchsvolle Sonderprüfungen warteten auf die 70 Teilnehmer - acht davon in der historischen Staatsmeisterschaft. Die bergigen Prüfungen zählen zu den wohl schönsten Österreichs, stellten alle Piloten vor viele Herausforderungen und ein einziger Fehler konnte hier einen langen und schmerzhaften Abflug bedeuten. Gleichzeitig boten die vielen Schotterpassagen sehr viel Abwechslung und auch viel Wald war vorhanden, mit dementsprechend wenig Platz für Fehler. Ein Auge für die Schlüsselstellen, ein exakter Schrieb und eine fehlerlose Leistung der Copiloten war hier also wieder einmal (über)lebenswichtig.
Dass die fehlende Erfahrung, durch die erste Teilnahme bei dieser Rallye, für das Rallyeteam Schindelegger keinen entscheidenden Nachteil haben sollte, konnte schon im Rebenland bewiesen werden. Zu gut funktioniert das Teamwork des Vater-Sohn-Gespanns bei der Besichtigung und im Rennen.
Perfekter Start
Durch die Schneeschmelze wollten selbst am sonnigen Freitag einige Waldstücke nicht trocknen und damit fanden die Piloten großteils trockene, aber tückische Verhältnisse vor.
Am Freitag Nachmittag startete die Rallye für das Rallyeteam Schindelegger erwartungsgemäß solide. Nach drei von vier Prüfungen fand man sich auf Platz 2 der historischen Gesamtwertung hinter Johannes Huber mit seinem Porsche 911 Carrera RS 3.0. Die Klassenführung vor dem heimischen Patrik Hochegger und der relativ geringe Abstand von 21,8 Sekunden zum Gesamtführenden Porsche stimmte das Team dann auf der letzten Prüfung - einem langem Rundkurs mit noch längerer Bergabausfahrt - auf Angriff ein.
Von der perfekten Ansage von Helmut angespornt und vom ersten Umlauf mit der Sicherheit ausgestattet, dass die Bremsen nicht überhitzen werden, brannten Lukas und Helmut eine Fabelzeit in den Asphalt und übernahmen noch vor der Nachtruhe mit 1,5 Sekunden Vorsprung die Gesamtführung der historischen Staatsmeisterschaft.
Am nächsten Tag entschloss sich dann das Wetter, wie vorhergesagt, alle Register zu ziehen. Regenfälle bei recht geringen Temperaturen sorgten für alles, was der Bodenhaftung abträglich ist. Der Regen auf Sonderprüfung 5 egalisierte wie geplant den PS-Vorteil des Verfolgers Huber und sorgte für 30,4 Sekunden Vorsprung.
Sonderprüfung 6 wartete dann noch einmal mit ganz anderen Geschützen auf: Schneefall vom ersten Meter an verunsicherte Lukas schon auf dem ersten Teil der Prüfung so sehr, dass konsequent auf Sicherheit gefahren und auch auf den sonst extrem schnellen Straßen einiges an Speed reduziert wurde. Die Angst vor einem Abflug kostete dann 45 Sekunden im Vergleich zu den Verfolgern. Damit war das Rallyeteam Schindelegger wieder auf Platz 2 der Gesamtwertung und "nur" mehr mit 34,6 Sekunden Vorsprung vor dem Klassen- Zweiten Hochegger, der hier jeden Meter auswendig kennt.
Spannung bis zuletzt
Im letzten Service - nach 135 Kilometern auf Zeit - kümmerte sich Service-Chefin Alexandra Rupp-Wurz, wie das ganze Wochenende schon, noch ein letztes Mal um den Top-Zustand des Ford Escort RS2000 des Rallyeteams.
Der letzte Umlauf der Rallye startete wieder mit einer Porsche Bestzeit. Zu lang waren die Geraden auf der Zuschauer gefüllten Schotterprüfung und zu viel Erfahrung von Rundstrecken von Johannes Huber sorgten wieder für für 4,9 Sekunden Rückstand vor der letzten Sonderprüfung.
Die letzten 19,6 Kilometer stellten dann noch einmal alles auf den Kopf und zählen sicher zu den besten Sonderprüfungs-Kilometern, die Lukas und Helmut bis jetzt absolviert haben. Die volle Attacke zahlte sich am Ende aus - mit nur 0,9 Sekunden Vorsprung, nach 165 Kilometern Sonderprüfung, sicherte sich das Rallyeteam Schindelegger den dritten historischen Gesamtsieg in Folge und maximale Punkte für die Staatsmeisterschaft.
Lukas: "Einen besseren Start in die Saison 2022 kann man sich kaum vorstellen und ich möchte mich ganz herzlich bei unseren Partnern SanLucar, ARA, Autohaus Hörmann und Metalltechnik Kainz, vor allem aber auch bei meinem Vater und Copiloten Helmut bedanken. So schwere Rallyes ohne Kratzer am Auto zu beenden und dann auch noch nach einem tollen Fight so knapp zu siegen, ist unglaublich!"
Nächste Rallye in Hartberg
Weiter geht es für das Team in Hartberg Ende Mai, wo wieder um Punkte in der ARC und Staatsmeisterschaft gekämpft wird. Bis dahin steht einiges an Arbeit auf dem Plan, um wieder top vorbereitet am Start zu stehen.
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