Vorzeigebetrieb NBG
Ein Glasfaserhersteller zeigt, dass es sich auszahlt, Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu rücken

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Dem Ziel, die Arbeitslosigkeit zu senken, rückt das AMS im Waldviertel nur näher, wenn es genügend Arbeitgeber gibt.

REGION WALDVIERTEL. "Jede Region hat ihr gutes Beispiel", meint Gerhard Ableidinger, Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd: Mit dem Glasfaserhersteller NBG in Gmünd gibt es im Waldviertel einen Vorzeigebetrieb in Sachen Personalpolitik.

Teamorganisiert statt autoritär

Die Chefs Karl, Mark und Alexander Bauer ziehen nämlich an einem Strang, wenn es darum geht, den Mitarbeitern in Teams soviel Freiheit wie möglich zu lassen. Als Waldviertler Musterbetrieb hat Gerhard Ableidinger vom AMS Gmünd NBG aber auch gewählt, weil der Betrieb alle Mitarbeiter der aufgelassen Abteilung erst am 1. Oktober dieses Jahres von EATON übernommen hat.

"Ich war 25 Jahre lang in einer Firma mit einer extremen Hierarchie und habe mir selbst gesagt: Wenn ich ein Unternehmen gründe, wird mir der soziale, menschliche Aspekt wichtiger", erinnert sich Karl Bauer. NBG besteht aus mehreren Einzelfirmen, die aberals Einheit gesehen werden. "Das Wachstum geht schnell", so Mark Bauer, der vor sechs Jahren in die väterliche Firma eingestiegen ist. Damals gab es 30 Mitarbeiter, heute besteht das Unternehmen aus mehr als 100 Leuten. Dabei soll es nicht bleiben. Das neue Gebäude für die "Fibre Vorform" ist an der Gmünder Zweiländer Straße gerade am Entstehen, in absehbarer Zeit werden also wieder 25 MitarbieterInnen aufgenommen.

Soziale Leistungen

"Der Unternehmesfokus stellt den Menschen in den Mittelpunkt", sagt Mark Bauer.

So steht Mitarbeitern ein Bus zur Verfügung, den sie sich bei Bedarf (Übersiedelung, Ausflüge) ausleihen dürfen. Die Firma ermöglicht engagierten Mitarbeitern auch Ausbildungen, wie Bachelor- oder Masterstudien und stellt in Wien sogar eine Wohnung zur Verfügung. Damit noch nicht genug: Es gibt einen Fond, in dem für Mitarbeiter gesammelt wird. "Wir veranstalten Teamtage, und Feste, zu denen Mitarbeiter samt Familien eingeladen sind", verrät Mark Bauer. Der Arbeitsplatz soll nämlich ein Wohlfühlort sein. Darum nehmen die Chefs Anregungen ihrer Mitarbeiter ernst und arbeiten zurzeit sogar an der Planung von Outdoor-Arbeitsplätzen.

"Würde ich auf Unternehmensberater hören, die nur auf das Geld schauen, hätte ich nicht so viel einzusparen", schmunzelt Karl Bauer.

Mit dem AMS arbeitet NBG übrigens eng zusammen.

Arbeitsmarktsituation

„Mit konsequenter Vermittlung und gezielten Fördermaßnahmen ist es dem AMS im Waldviertel gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit weiter deutlich zu senken“ berichtet AMS Gmünd-Chef Gerhard Ableidinger. So sank von Jänner bis Oktober 2019 die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr oder länger beim AMS NÖ arbeitslos gemeldet sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 163 oder 26,3% (alleine im Bezirk Gmünd um 112 oder 33,7%). Österreichweit ist die Langzeitarbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um „nur“ 6,4% gesunken.
Das AMS nutzt die nach wie vor gute Konjunktur weiterhin konsequent, um auch Kunden und Kundinnen, die bereits ein Jahr oder länger auf Jobsuche sind, wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das gelingt sehr gut: die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Waldviertel um 26,3% auf jahresdurchschnittlich 457 zurückgegangen.

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl arbeitslos gemeldeter Personen ist seit Jahresbeginn um 3,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. „Das bedeutet für das Waldviertel den stärksten Rückgang im Bundesland“, analysiert der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger.

Je länger Arbeitslosigkeit dauert, desto eher verfestigt sie sich

„Analysen der Statistiken zeigen, dass sich Langzeitarbeitslosigkeit immer mehr verfestigt, je länger sie dauert, deswegen ist es sehr erfreulich, dass sich die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeitsepisoden weiter verkürzt hat und Ende Oktober im Waldviertel bereits um 46 Tage unter dem Wert des Vorjahres liegt“, analysiert der AMS-Geschäftsstellenleiter. Österreichweit hingegen lag die Dauer der Arbeitslosigkeit Ende Oktober um 2 Tage über dem Wert des Vorjahres, dh. es war ein Anstieg zu verzeichnen.

Intensive Betreuung notwendig: „Wir lassen niemanden zurück“

Der Vermittlungsschwerpunkt wird von allen MitarbeiterInnen des AMS mitgetragen, denn gerade bei Personen, die schon lange ohne Job sind, ist eine intensive Betreuung notwendig, damit der Einstieg ins Erwerbsleben gelingt. Darüber hinaus arbeiten wir auch immer sehr eng mit dem Land NÖ und mit den Sozialpartnern zusammen, weil es aus meiner Sicht einfach effizienter ist, an einem Strang zu ziehen. So können wir am Arbeitsmarkt viel Gutes für die Menschen bewirken. Im Mittelpunkt des Maßnahmenpaketes steht eine intensive Betreuung mit konsequenter Vermittlungsarbeit und der Einsatz gezielter Fördermaßnahmen. So haben wir etwa seit November 2018 eigens geschulte und hoch spezialisierte Case ManagerInnen in den AMS NÖ-Geschäftsstellen im Einsatz, die unseren KundInnen dabei helfen, wieder den Turnaround in Richtung Erwerbsleben zu schaffen. Weiters können Unternehmen, die eine/n langzeitarbeitslosen AMS-KundIn einstellen, eine Lohnkostenförderung erhalten.

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