Peter Paffrath im Gespräch beim Business Brunch: "Man lernt nur durch Fehler!"
Biogemüse, Spiralwasser und Elektroautos des vielseitigen Peter Paffrath
AMALIENDORF (eju). Der gebürtige Heidenreichsteiner ging nach Wien, absolvierte die HTL für Strick- und Wirktechnik in der Spenger-Gasse, wurde Physik-Laborant auf der TU Wien und ist außerdem staatlich anerkannter Edelsteinschätzmeister (Gemmologe).
BB: Wann und wieso haben Sie mit dem Naturkosmetik-Handel in Wien begonnen?
Peter Paffrath: "Vor 20 Jahren, weil ich geglaubt habe und es mittlerweile weiß, dass der Naturweg der richtige Weg ist."
Zurück im Waldviertel erfolgte der Aufbau von Bio-Karpfenzucht und Bio-Gemüseanbau und -verkauf. Kann man davon leben?
"Noch nicht."
Wovon lebt man dann?
"Von dem Geld, das ich früher verdient habe."
Wie viele Standbeine braucht man wirtschaftlich?
"Viele. Der Betrieb hat mehrere Sparten: die Teichwirtschaft, die Gemüse-Landwirtschaft, die Spiralwasser-Anlagen und die Pferdezucht meiner Frau."
Wirft die Pferdezucht etwas ab?
"Nein, aber wir brauchen die Pferde für den Kompost für das Gemüse und die Landwirtschaft."
Sie beschäftigen sich auch mit Windenergie und Elektromobilität. Ist das auch ein Geschäftszweig?
"Ich bin schon auch Entwickler, mache aber kein Geschäft damit. Ich mache mir ständig Gedanken, wie man etwas noch effizienter machen könnte. Was noch dazu kommt, ist meine Spiralwasser-Firma, wo wir inzwischen beinahe weltweit ausliefern."
Das alles wirft nicht genug ab?
"Nein, noch nicht. Bei den hohen Lohnkosten, die wir in Österreich haben, kann ich das noch nicht decken. Bei uns werden zuerst die Mitarbeiter bezahlt und dann kommen wir."
Tipp für Leser: Wie wird man möglichst autark?
"Erstens: seine Umgebung beobachten und schauen, welche Möglichkeiten es gibt. Sich überlegen, was man möchte und auch machen kann und Schritt drei: umsetzen! Auch wenn man nicht gleich etwas davon versteht. Manche Sachen lernt man nur durch Fehler."
Was ist beim Autarksein der wichtigste Teil?
"Der Strom. Energieautark wäre super. Dann kommt die Nahrung. Was man selbst anbaut, ist superfrisch, man braucht viel weniger Vitamintabletten und man kann sich sehr viel Geld ersparen."
Wordrap mit Peters Land-Chef Peter Paffrath, Amaliendorf
Zum Frühstück gibt es für mich normalerweise … Müsli, das meine Frau selber macht
Damit hab ich mein erstes Geld selbst verdient … Bleistifte in der Schule verkauft
Bio-Produkte aus dem Supermarkt sind ... besser als konventionelle Produkte
Das würde ich nie tun … jemanden betrügen
Meinen Kindern lebe ich vor, dass … arbeiten schön ist
Mein größtes Vorbild ist … meine Mutter, weil sie sich nie unterkriegen ließ
Dieses Buch liebe ich besonders … Winter Harvest
Dorthin würde ich auswandern ... nirgends
Mein Sternzeichen ist ... Löwe
Meine letzten Worte ... gut ist nicht gut genug
Frühstück im Tennisstüberl Polt in Amaliendorf
Tennisstüberl Polt, Sportplatzstraße 362, Amaliendorf. Öffnungszeiten: Montag 9 - 15 Uhr, Di, Mi, Do: 9 - 23 Uhr, Sa: 9 - 24 Uhr, So: 9 - 17 Uhr.
Im Tennisstüberl in Amaliendorf wird man gastfreundlich empfangen und bewirtet. Süßes wie Pikantes stehen zum Frühstücken zur Auswahl. Nichtraucher können sich ins gemütliche, liebevoll dekorierte Extrastüberl zurückziehen um vom blauen Dunst verschont zu bleiben. Peter Paffrath schnabulierte Käse, Schinken und Marmelade-Kornspitze, die BB-Redakteurin ließ sich zu köstlichen Ham & Eggs verführen, das frische Gebäck kommt von der Bäckerei Redl aus Heidenreichstein. Mocca und Tee mit Milch sorgten für den Flüssigkeitsausgleich.
Fazit: sehr nettes Lokal, sehr freundliche Bedienung und faires Preis-Leistungsverhältnis.
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