Sicher unterwegs in Gmünd
Schwere Unfälle auf Schutzwegen und Radüberfahrten zeigen immer wieder auf, dass die weißen Markierungen auf der Straße oft kein sicheres Terrain sind. Rund 25 Prozent aller Unfälle mit Fußgängern ereignen sich auf Österreichs Schutzwegen, zudem ist jeder 8. Verletzte und jeder 12. Verkehrstote ein Radfahrer. Deshalb sind in diesen sensiblen Verkehrsbereichen Präventionsmaßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit besonders wichtig. Die Stadtgemeinde Gmünd führt nun gemeinsam mit dem KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) vorbeugende Maßnahmen durch.
GMÜND. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Bereich der Schutzwege und Radfahrerüberfahrten in Gmünd zu erhöhen, setzt die Stadtgemeinde in Zusammenarbeit mit dem KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) vom 2. bis 5. August die Verkehrssicherheitsaktionen „Zebra“, „Hab dich im Blick“ und „Gib Autofahrern eine Chance“ um. Dabei motivieren zwei Aktionsmitarbeiter des KFV von 07:00 bis 09:00 Uhr, von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 15:00 bis 17:00 Uhr die Verkehrsteilnehmer zum richtigen Verhalten an Schutzwegen und Radfahrerüberfahrten und rufen Vorrangregeln in Erinnerung.
„Im Straßenverkehr sollte es immer um ein sicheres Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern gehen. Nur so kann es funktionieren. Mit unseren Sicherheitskampagnen wollen wir alle Verkehrsteilnehmer für diese Thematik sensibilisieren“, erläutert DI Peter Felber vom KFV.
Schutzwege: Schlüsselfaktor Tempo
KFV-Untersuchungen zeigen eine prinzipielle Problematik auf: Je höher das gefahrene Tempo, desto geringer ist die Anhaltebereitschaft der Lenker vor Schutzwegen. Schlüsselfaktor in Sachen Sicherheit ist daher die Geschwindigkeit, besonders für die Schwächsten im Straßenverkehr. Für sie wird das Tempo der Motorisierten zur Überlebensfrage. Wenn Fußgänger unter die Räder kommen, sind die Folgen meist fatal. Bereits eine Kollision bei geringer Geschwindigkeit kann für Fußgänger – vor allem für Kinder oder ältere Personen – tödlich sein.
Durch die Aktion „Zebra“ werden in Gmünd sowohl die motorisierten Verkehrsteilnehmer als auch die Fußgänger erreicht. Ziel dabei ist es, die Autofahrer auf die querenden Personen aufmerksam zu machen und ihre Anhaltebereitschaft zu erhöhen. Bei den Fußgängern sollen vor allem das richtige Verhalten und die Vorbildwirkung am Schutzweg in Erinnerung gerufen werden.
Radfahrerüberfahrten im Fokus
Auch an Radüberfahrten kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Rad- und Autofahrern oder sogar zu folgenschweren Unfällen. Was viele nicht mehr wissen: auf Radfahrerüberfahrten haben Radfahrer grundsätzlich Vorrang. Trotzdem dürfen Radfahrer die Überfahrt nicht unmittelbar vor einem herannahenden Fahrzeug und für dessen Lenker überraschend befahren.
Mit dem Schild „Links, rechts links – Vorsicht auch bei Vorrang!“ werden Radfahrer darauf aufmerksam gemacht, dass der Sicherheitsblick nach links und rechts auch dann wichtig ist, wenn man selbst Vorrang hat. Denn auch wenn man im Regelfall darauf vertrauen kann, dass andere Verkehrsteilnehmer die Rechtsvorschriften befolgen, sind ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme notwendig, um Unfälle zu vermeiden. Mit dem Schild „Radfahrer im Verkehr, haben es manchmal schwer – Vorrang für Radfahrer“ hingegen, werden bei der Verkehrssicherheitsaktion in Gmünd Autofahrer auf die Vorrangregel aufmerksam gemacht. Sobald sich Radfahrer nähern, wird das Schild so gedreht, dass es für Autofahrer gut sichtbar wird, jedoch die Sicht auf den Radfahrer nicht einschränkt. Dies soll die Aufmerksamkeit der Lenker erregen und ihr Bewusstsein bezüglich der Radfahrerüberfahrten schärfen.
„Mit unseren Verkehrssicherheitsaktionen wollen wir erreichen, dass sich jeder in die Rolle des anderen hineinversetzt und wahrnimmt, dass Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind, die denselben Wunsch haben: sicher ans Ziel zu kommen“, erklärt DI Peter Felber vom KFV. Die Verkehrssicherheitsaktionen des KFV werden neben Gmünd noch in zahlreichen weiteren Gemeinden in Österreich umgesetzt. Ziel ist es, Verkehrsteilnehmer für ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren, um nachhaltig die Zahl der Unfälle zu reduzieren.
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