Kommentat Woche 34
Was würde eine Gemeindezusammenlegung für Weitra bringen?
Derzeit machen sich hierzulande einige Politiker Gedanken (hört, hört!) über etwaige Vorteile größerer Gemeinden. Kleine Gemeinden arbeiten nicht effizient genug, so heißt es, sind nicht instande, Einsparungspotential sinnvoll wahrzunehmen.
Nehmen wir einmal an, Weitra würde als Zentralort des einstigen Gerichtsbezirkes Groß-Großgemeinde. Dann würden die Gemeinden Großschönau, Unserfrau/Altweitra, Moorbad Harbach, Bad Großpertholz und St. Martin eingemeindet werden.
Die Groß-Großgemeinde Weitra hätte dann statt 52.53 km² 301,91 km², also die Gemeindefläche fast versechsfacht. Die Einwohnerzahl würde von derzeit 2769 auf stolze 8185 steigen. Weiters hätten wir dann 2 Hauptschulen und 6 Volksschulen, 7 Kindergärten, zwei Kurhäuser, 1 Bioenergetisches Zentrum, 1 Energie-Kompetenzzentrum, 1 Sonnenplatz, 2 Liftanlagen, 6 Bauhöfe sowie etliche Gasthäuser und Gewerbetriebe mehr, darunter auch 4 Hackschnitzel-Fernheizwerke. Nicht zu vergessen sind 5 Blasmusikkapellen, ca. 28 Feuerwehren, 8 Pfarren und eine große Anzahl von Vereinen.
Auf dem ersten Blick erscheint dies großartig. Die Steuereinnahmen würden sich vervielfachen, die Arbeitsplätze und die Schülerzahlen mindestens verdoppeln, die Gästfrequenz, bedingt durch die beiden Kurhäuser höchstwahrscheinlich mindestens verzehnfacht werden. Die wirtschaftliche Bedeutung unserer Stadt stiege damit merklich an und würde uns mit den anderen Zentralorten des Waldviertels gleichstellen.(Natürlich nur dann, wenn diese nicht mitspielen würden!)
Ob so ein riesiges Gebilde verwaltungstechnisch Einsparungen bringt, bleibt dahingestellt. Die Zahl der Mandatare würde zwar radikal gekürzt, nämlich von derzeit 112 auf 33 (!). Aus diesen 33 Mandataren würde der Bürgermeister und (wahrscheinlich) 2 Vizebürgermeister gewählt werden. Hierdurch könnte man einen Riesenbatzen einsparen. Durch die räumliche Entfernung hätte es jedoch wohl keinen Sinn, die Schulen, die Kindergärten und die bestehenden Bauhöfe zusammenzulegen.
Hier würden weder Personal, noch Verwaltungskosten gespart werden. Die Anzahl der Gemeindebediesteten würde, der uralten österreichischen Sitte gemäß, proporzmäßig festgesetzt und dadurch wohl ebenfalls nicht verringert werden.
Solche Gedankenspielereien sind rein theoretischer Natur, in der Praxis jedoch nicht nachvollziehbar. Die Aussicht, durch Gemeindezusammenlegungen in größeren Maßstab Einsparungen zu erzielen, ist mit großer Sicherheit daher auszuschließen. Die Probleme einer Groß-Großgemeinde würden linear zu ihrer neuen Größe steigen!
Also Hände weg davon!
Ihr
GR Ernest Zederbauer
WIR für WEITRA
Lange Gasse 174
3970 Weitra
0664/51 66 356
www.wirfuerweitra.at
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