Pünktlich zum Jubiläum
Prangersäule in Neumarkt entdeckt

Heimatverein-Obmann Anton Wimmer weist auf die Jahreszahl 1620 auf dem gefundenen (und noch kopfstehenden) Prangerstein hin. | Foto: Mittermayr
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  • Heimatverein-Obmann Anton Wimmer weist auf die Jahreszahl 1620 auf dem gefundenen (und noch kopfstehenden) Prangerstein hin.
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Pünktlich zum Jubiläum der Markterhebung von Neumarkt wurde bei Bauarbeiten ein Teil der Prangersäule entdeckt.

NEUMARKT/HAUSRUCKKREIS (jmi). Mit ungeschultem Auge würde man an dem Steinkoloss wohl ohne weiteres vorbeigehen. Aber nein: Die Bauarbeiten am Platz zwischen Bahnhofstraße und Lederergasse brachten ein Stück Neumarkter Geschichte zum Vorschein: einen Teil des historischen Prangers. Ein Sensationsfund für den Heimatverein Neumarkt-Kallham. Denn von den Prangern in den acht historischen Märkten im Bezirk sind nur ein Stück in Peuerbach und ein Einzelteil in Waizenkirchen übrig. "Heute hat es einen historischen Wert. Noch dazu haben wir hier Jahreszahlen draufstehen, die auch von der Schreibweise noch ganz anders sind", erklärt Heimatverein-Obmann Anton Wimmer.

Zwei Jubiläen zu feiern

Das achteckige Prangerstück ist eines von vier Teilen, 75 Zentimeter hoch mit einem Umfang von 153 bis 208 Zentimetern. Der Heimatverein rekonstruiert den Pranger so: Podest aus Ziegeln, darüber zwei Säulenstücke, das gefundene Prangerstück, obendrauf das Abschlussstück. Ein Laie kann die vier Ziffern in alter Schrift am gefundenen Stück wohl nicht mehr entziffern: 1620. Dieses Datum freut den Heimatverein besonders: Denn 2020 feiert Neumarkt 800 Jahre Markterhebung, die Pfarre Kallham zieht mit ihren 900 Jahren mit. Alle Fakten zum Pranger hat der Heimatverein bereits zusammengetragen – auch, um es im neuen Heimatbuch festzuhalten. Achtung, Geschichtsinteressierte: Präsentiert wird das Buch am 15. November im s'Zentrum Kallham. Wichtige Hinweise erhielten die Vereinsmitglieder auch von einem Experten aus Neukirchen am Walde, Heimatforscher Thomas Scheuringer.

Bei Schandstrafen gings an den Pranger

Zurück zum Pranger: Dieser war ein Strafwerkzeug, um Schand- oder Ehrenstrafen zu vollstrecken. Die Strafe bestand in der öffentlichen Schande, die der Verurteilte zu erdulden hatte. Er war zumeist an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Stunde unter schriftlicher Angabe seines Vergehens am Pranger angekettet. 1789 wurde der Pranger abgerissen und die Einzelteile verkauft. "Der Pranger stand wohl in der Nähe der Brauerei, die das gefundene Prangerstück auch dann in Besitz nahm. Das war eine kurze Entfernung und die Bewegung dieser Steine eine schwere Sache", so Wimmer.

Nach 200 Jahren wiederentdeckt

Die Prangersäule war rund 200 Jahre vergraben. In alten Bildern der Historikerin Irma Knobloch sieht man den Prangerstein als Eckschleuderstein beim mittlerweile abgerissenen Haus in der Schulstraße 6. "Dabei hat der Stein noch etwas aus der Erde herausgeschaut. Keiner wusste aber, wie groß er wirklich ist und wie er gestaltet war", erklärt Wimmer. Genau dort soll im Zuge der Gestaltung des neuen Platzes der Begegnung auch der Prangerstein mit einer Infotafel wieder aufgestellt werden. Hinzu kommt außerdem eine Pestsäule – in Neumarkt starben 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung an der Pest. Die Säule, im Original erhalten, würde dort wieder errichtet werden.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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