Schnellere Heilung, weniger Schmerzen

Chirurgie Güssing setzt auf schonende OP-Technik

Warum Primar Dr. Erich Willhuber, Leiter der chirurgischen Abteilung der Klinik Güssing, fast ausschließlich laparoskopisch, also per Knopfloch-Technik operiert, und mit welchen Leiden man bei ihm besonders gut aufgehoben ist.

GÜSSING. Seit Februar wird die chirurgische Abteilung der Klinik Güssing von Primar Dr. Erich Willhuber geleitet. „Die OP- und Ambulanzzahlen sind seither deutlich gestiegen“, verrät der Facharzt für Viszeralchirurgie. Das liegt auch am Angebot der chirurgischen Abteilung, das stetig wächst. „Sie können mit allen Problemen, die sie haben, zu uns kommen“, betont der Primar, „unser Ziel ist eine gute Basisversorgung mit Schwerpunktsetzung für die Bevölkerung im südlichen Burgenland und den angrenzenden Regionen.“

Schonende Knopflochtechnik

Das Spektrum ist mit Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und dem Brustgesundheitszentrum breit gefächert. „Die Operationen, die wir machen, machen wir hauptsächlich laparoskopisch, das heißt mit Knopflochmethode“, so der Primar, der vor seinem Wechsel im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz tätig war. Die Vorteile der OP-Technik seien: weniger Schmerzen, keine großen Narben, kürzere Genesungszeiten sowie ein kürzerer stationärer Aufenthalt.
Durch die minimalinvasive OP-Technik können viele Eingriffe (Gallenblase, Magen, Darm, Karzinomentfernung, Bauchdeckenrekonstruktionen, Varizen/eigene Gefäßambulanz) schonend durchgeführt werden – manche auch tagesklinisch. Sogenannte Hernien (Leistenhernien, Bauchwandhernien, innere Hernien), im Volksmund als Bruch bekannt, sind ein Spezialgebiet der Abteilung mit eigener Ambulanz.

Rundum-Betreuung im Brustgesundheitszentrum

Interdisziplinär besetzt ist die Brustgesundheit Burgenland unter der designierten neuen Leitung von OA Dr. Stefan Uranitsch. „Die Klinik Güssing hat in den Häusern der Gesundheit Burgenland hier ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Primar Dr. Willhuber. Behandelt werden sowohl gut- als auch bösartige Erkrankungen der Brust. Ein Spezialteam für Brustchirurgie sowie eine Onkologin, ein Strahlentherapeut, ein Pathologe, ein Radiologe und ein plastischer Chirurg sorgen im Fall einer Krebserkrankung für eine Rundumversorgung der Patientinnen und Patienten in einem Haus. In der Mamma-Ambulanz erfolgt auch die Nachbetreuung. Sogenannte „Breast Care Nurses“, speziell für Brustgesundheit ausgebildete Pflegekräfte, unterstützen bei Fragen zu Ernährung oder Beschwerden durch Nebenwirkungen der Therapien.

Weitere Spezialambulanzen

Für die Volkskrankheit Hämorrhoiden steht eine eigene proktologische Ambulanz zur Verfügung. „Hier gibt es einen sehr großen Bedarf und vielerorts eine Unterversorgung“, erklärt der Chirurg. Behandelt werden alle Arten von Enddarmerkrankungen, sowie Fisteln, Fissuren oder Abszesse.

Ab dem Frühjahr 2025 bietet die Klinik Güssing als einziges Haus im Burgenland auch Operationen für übergewichtige Patientinnen und Patienten (Magenverkleinerung und Bypassoperationen) an. Betroffene werden fächerübergreifend vor- und nachbetreut und können auch durch einen plastischen Chirurgen Korrekturoperationen an der Abteilung durchführen lassen. In der plastischen Ambulanz werden zudem Rekonstruktions-OPs, z.B. nach größeren Hauttumoren, sowie Rekonstruktions- und Aufbauoperationen nach oder im Rahmen von Brustoperationen gemacht.

Großen Zuspruch findet die Ambulanz für chronische Wunden, in der offene Beine (etwa im Zuge einer Zuckerkrankheit) oder Druckgeschwüre infolge von Wundliegen behandelt werden.

Die gastroenterologische Ambulanz wird gemeinsam mit der internistischen Abteilung betrieben. Diagnose und Operationen von Dünn- und Dickdarmerkrankungen (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) erfolgen auch hier endoskopisch. Ab Ende 2024 steht ein zweiter, chirurgisch geführter, Endoskopieraum zur Verfügung. Häufig nachgefragte Termine für Darm- oder Magenspiegelungen gibt es dann noch schneller.