Burgkirtag und Segnung des Holzglockenturms
Segen im Regen auf der Burg Güssing
Am Samstag, den 5. August 2023, genau 70 Jahre nach der Weihe der Glocke für die Burgkapelle Maria Schnee, wurde der jüngst wiedererrichtete Glockenturm feierlich von Pater Raphael gesegnet. Da Güssing am Vorabend von starken Regenfällen heimgesucht wurde, die auch an diesem Vormittag nur wenig nachließen, kamen leider nicht so viele BesucherInnen wie gehofft. "Wir haben mit 150 Gästen gerechnet, aber in Anbetracht des Wetters ist es nicht verwunderlich, dass wir nun etwas weniger sind", sagte Michael Hammer, geschäftsführender Obmann der Güssinger Historischen Gesellschaft (GHG). Aufgrund des Regens fanden daher die Ansprachen in der Kirche statt.
Die Geschichte des Glockenturms geht bis ins Jahr 1927 zurück: ursprünglich wurde der Holzglockenturm anstelle eines an die Burg angebauten Turmes errichtet und am 31. Juli 1927 fand die Glockenweihe auf dem Schlossberg statt. Im zweiten Weltkrieg wurde die Glocke von Wehrmachtsoldaten abgenommen und für Rüstungszwecke eingeschmolzen und der Holzturm in der Besatzungszeit zerstört. Am 9. August 1953 wurde eine neu gegossene Glocke und ein neuer Holzturm eingeweiht.
Witterungsbedingt wurde der Holzturm 1983 wegen Baufälligkeit abgerissen und das Material samt Glocke in den Kasermatten der Burg gelagert. Die Güssinger Historische Gesellschaft begutachtete das alte Material und widmete sich in den letzten Monaten mit Hingabe dem Wiederaufbau des Holzglockenturmes.
„Als die GHG im Frühjahr zu mir gekommen ist und fragte wie ich zu dem Projekt stehe, war ich von Anfang an begeistert“, sagt Gilbert Lang, Stiftungsmanager der Burg Güssing, der das Projekt von den Fundamenten bis zum weithin sichtbaren Kreuz begleitete. Die Segnung fand im Beisein des neuen Stiftungsadministrators Michael Gerbavsits statt.
Michael Hammer betonte in seiner Ansprache den großen Einsatz aller Beteiligten: „Es war ein Marathon, den wir gemeinsam gelaufen sind“. Kassier Gustav Stampf bedankt sich im Namen der Historischen Gesellschaft bei allen Spenderinnen und Spendern: „ohne diese Hilfe wäre die Errichtung des Turmes nicht möglich gewesen“.
Das Bauholz wurde von der Familie Graf Draskovich gratis zur Verfügung gestellt.
Im Anschluss an die heilige Messe und Segnung konnte beim Burgkirtag mit Grammelpogatscherln und unter vielen Regenschirmen der frisch geweihte Holzglockenturm von allen Gästen aus der Nähe bewundert werden.
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