Aktion scharf in Güssing

Es ist Samstag, der 21. 09. 2013, ich habe um 11 Uhr einen Arzttermin in Güssing. Kurz vor 11 Uhr parke ich auf dem Hauptplatz ein, ich bin spät dran, das Handy läutet, ich vergesse auf die Parkuhr, weil ich nicht zu spät zu meinem Termin kommen will. Als ich 40 Minuten später zum Auto zurückkomme, habe ich wegen der vergessenen Parkuhr einen Strafzettel unter dem Scheibenwischer stecken, auf dem steht, dass ich die Angelegenheit am selben Tag bis 18 Uhr auf der Polizei regeln könne. Schade, ich hätte noch gern einen Kaffee getrunken, aber der Besuch auf der Polizeistation ist jetzt wichtiger.

Dort angekommen, erkläre ich dem Beamten, der mir die Tür geöffnet hat, dass ich auf die Parkuhr vergessen, aber nur 40 Minuten geparkt hätte. Ich erdreiste mich noch zu sagen, dass ich in Güssing früher nie eine Parkuhr verwendet hätte und dass das nie ein Problem gewesen sei. Oje, das war falsch. Ich weiß zwar nicht warum, denn es ist die Wahrheit, aber ich werde angeblasen: Was das heißen soll, in der Kurzparkzone brauche man einfach eine Parkuhr. Aber ich solle das mit den zuständigen Beamten klären. Diese werden angerufen. Bevor sie kommen, läutet es noch einmal an der Tür; eine zweite Frau mit dem gleichen Zettelchen wie ich betritt die Polizeistation. Bald darauf folgen die Beamten. Ich erkläre noch einmal, warum ich auf die Parkuhr vergessen habe, entschuldige mich dafür und hoffe auf ein bisschen Nachsicht. Schließlich bin ich ein braver, Steuer zahlender Bürger, ein kleiner Fehler kann ja einmal passieren. Scheinbar nicht in Güssing. Ich werde angeherrscht: „Ohne Parkuhr parken kostet 20 Euro, oder es gibt eine Anzeige!“ Die Frau hinter mir zeigt ihren Zettel. „Das Gleiche!“, ertönt prompt die unfreundliche Antwort. Ich schlucke, zahle und ärgere mich.

Schön. - Wir haben bezahlt. „Aktion scharf“ am Samstagvormittag in der Kurzparkzone in Güssing. – Bravo, kann ich nur sagen. Die Güssinger Wirtschaft jammert über mangelnde Kundenfrequenz in der Innenstadt. Die Güssinger jammern, dass die Stadt ausstirbt. Kein Wunder, bei den Bemühungen unserer Polizei. Wenn nach einem Arztbesuch die Zeit für einen kleinen Bummel oder eine Kaffee nicht ausreicht, weil die Parkuhr abläuft, ist das nicht gerade geschäftsfördernd. Na ja, ich habe ja kein Geschäft in Güssing. Und meinen Kaffee werde ich auch in Zukunft, wie schon am vergangenen Samstag, in einem der Einkaufszentren trinken. Das hat zwar weniger Flair, aber dafür kann man ihn angstfrei genießen, zumal die Parkzeit nicht beschränkt ist.

Was ich noch sagen wollte: Was Beamte manchmal vergessen, ist, dass sie von unseren Steuergeldern bezahlt werden. Es wäre nett, wenn man ihnen das ab und zu vor Augen führen könnte. Vielleicht würde dann der Ton, mit dem sie mit – abgesehen von gelegentlich vergessenen Parkuhren – unbescholtenen Bürgern umgehen, auch etwas freundlicher werden. Und: - Vielleicht gäbe es ja auch sinnvollere Aufgaben für die Exekutive. - Beispielsweise die Raser und Drängler auf den Schnellstraßen zwischen Großpetersdorf, Oberwart und Pinkafeld zu stoppen - . Ich mein‘ ja nur.

Johanna Schremser

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