Bezirke Güssing und Jennersdorf
Bevölkerung wuchs 2022 vor allem wegen ukrainischer Flüchtlinge
Nach Jahren, in denen die Bevölkerungszahl der bezirke Güssing und Jennersdorf stetig gesunken ist, gab es im Vorjahr eine unerwartete Trendwende. Im Bezirk Güssing stieg laut Statistik Österreich die Einwohnerzahl vom 1. Jänner 2022 bis 1. Jänner 2023 um 500 Personen bzw. 1,9 % auf 25.668, im Bezirk Jennersdorf um 125 Personen bzw. 0,7 % auf 17.283.
Ukrainische Vertriebene
Der Hauptfaktor hinter dieser Entwicklung ist ein trauriger. Denn ein Gutteil des Zuwachses geht auf die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen zurück, die sich vor dem Krieg in ihrer Heimat in Sicherheit gebracht haben. So ist der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen im Bezirk Güssing um 9,7 % auf 2.544 gestiegen, im Bezirk Jennersdorf um 7,8 % auf 1.345.
Flüchtlingsquartiere
Wo viele Flüchtlinge einquartiert wurden, ist auch das Einwohner-Plus besonders hoch. In Wörterberg, wo ein ehemaliges Gasthaus zu einem Flüchtlingsquartier umfunktioniert wurde, beträgt es 11,0 Prozent. "Derzeit sind rund 50 Frauen und Kinder aus der Ukrainer bei uns", berichtet Bgm. Kurt Wagner. Die Einwohnerzahl ist dadurch auf 534 gestiegen.
Ähnlich ist es in Burgauberg-Neudauberg. Der Zuwachs von 142 Personen bzw. 10,7 % auf 1.469 Einwohner ist fast ausschließlich auf das Waisenheim in Neudauberg zurückzuführen, wo ukrainische Kinder und ihre Betreuerinnen eine Bleibe gefunden haben. Im früheren Hotel Goger leben derzeit rund 130 Frauen und Kinder.
Auch in Mogersdorf lassen sich die Kriegsfolgen statistisch ablesen. Derzeit leben 30 ukrainische Flüchtlinge in der Gemeinde, der Bevölkerungsstand ist darum in einem Jahr um 3,5 % gewachsen.
In Stinatz sind aktuell 104 Asylwerber und Vertriebene einquartiert, darunter 60 aus der Ukraine. Die Einwohnerzahl ist binnen eines Jahres um 5,7 % gestiegen.
Größter Schwund in Großmürbisch
Unter dem Strich hatten 26 der Gemeinden in den beiden Bezirken im letzten Jahr ein Bevölkerungs-Plus zu verzeichnen, 13 Gemeinden ein Minus. Den größten Schwund musste Großmürbisch mit - 3,0 % hinnehmen, gefolgt von Moschendorf mit - 2,1 %, Minihof-Liebau mit - 1,5 % sowie Heugraben und Bildein mit jeweils - 0,9 %.
Bevölkerungsgewinne 2022-2023 (Zuwachs; Einwohnerzahl 2023)
1. Wörterberg: + 11,0 %, 534 Ew.
2. Burgauberg-Neudauberg: + 10,7 %, 1.469 Ew.
3. Stinatz: + 5, 7 %, 1.274 Ew.
4. Tschanigraben: + 4,6 %, 68 Ew.
5. Strem: + 4,4 %, 925 Ew.
6. Mogersdorf: + 3,1 %, 1.171 Ew.
7. Hackerberg: + 2,8 %, 373 Ew.
8. Tobaj: + 2,6 %, 1.386 Ew.
Rauchwart: + 2,6 %, 466 Ew.
10. Ollersdorf: + 2,5; 944 Ew.
11. St. Michael: + 2,4 %, 1.010 Ew.
12. Olbendorf: + 2,2 %, 1.490 Ew.
13. Eltendorf: + 2,1 %, 922 Ew.
Rudersdorf: + 2,1 %; 2.211 Ew.
15. Heiligenkreuz: + 1,7; 1.283 Ew.
16. Stegersbach: + 1,6 %, 2.744 Ew.
Neuhaus am Klausenbach: + 1,6 %, 932 Ew.
Weichselbaum: + 1,6 %, 714 Ew.
19. Bocksdorf: + 0,9 %, 811 Ew.
Gerersdorf-Sulz: + 0,9 %, 1.033 Ew.
Güssing: + 0,9 %; 3.611 Ew.
22. Königsdorf: + 0,5 %, 772 Ew.
23. Güttenbach: + 0,3 %, 874 Ew.
Sankt Martin an der Raab: + 0,3 %, 1.962 Ew.
Inzenhof: + 0,3 %, 331 Ew.
26. Neuberg: + 0,1 %, 958 Ew.
Unverändert 2022-2023
Mühlgraben: +- 0, 385 Ew.
Bevölkerungsverluste 2022-2023 (Abnahme; Einwohnerzahl 2023)
1. Großmürbisch: - 3,0 %, 226 Ew.
2. Moschendorf: - 2,1 %, 379 Ew.
3. Minihof-Liebau: - 1,5 %, 1.041 Ew.
4. Heugraben: - 0,9 %, 222 Ew.
Bildein: - 0,9 %; 338 Ew.
6. Rohr: - 0,8 %, 364 Ew.
7. Deutsch Kaltenbrunn: - 0,5 %, 1.744 Ew.
8. Eberau: - 0,4 %, 917 Ew.
Kukmirn: - 0,4 %, 2.004 Ew.
Kleinmürbisch: - 0,4 %, 230 Ew.
11. Heiligenbrunn: - 0,3 %, 741 Ew.
12. Jennersdorf: - 0,2 %, 4.146 Ew.
Neustift bei Güssing: - 0,2 %, 446 Ew.
(Quelle: Statistik Austria)
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