Zerstörte Hoffnungen durch drohende Abschiebungen
Ankommen in Österreich 2015
Vor zwei Jahren sind Flüchtlinge willkommen geheißen worden, sie wurden nach ihrer dramatischen Flucht mit dem Notwendigsten versorgt und ehrenamtliche Helferinnen haben rasch begonnen, Hilfe in jeglicher Form anzubieten.
Unser Land hat ihnen zwei Jahre Hoffnungen gemacht und wie begegnet man ihnen jetzt?
Abkommen der EU mit Afghanistan
Seit der Erstbefragung durch die Polizei heißt es "Warten" auf die 1. Befragung des BFA, weiterhin sehr lange auf den Bescheid, der in letzter Zeit bei afghanischen Asylwerbern nur mehr Negativ ausfällt. Entscheidend ist das Abkommen der EU, die enorme Geldsummen an Afghanistan zahlt, das ihrerseits wieder bereit ist, Flüchtlinge nach langer Integration zurückzunehmen.
Diese Vorgangsweise kann man nur als "unwürdigen Menschenhandel" bezeichnen.
Meine Frage ist: In wessen Hände werden diese Summen gelangen?
Werden Einrichtungen damit entstehen, die von den radikalislamischen Taliban und des IS durch zahlreiche Attentate zerstört werden?
Die Taliban warten konkret auf manche Rückkehrer
Da speziell Dolmetscher für die US Armee in den Augen der Taliban mit den "Ungläubigen" gemeinsame Sache gemacht haben, droht ihnen nicht nur der sichere Tod, sondern auch lange qualvolle Folter.
Auch den Flüchtlingen, die sich hier mit Hilfe der "Ungläubigen" integriert haben, ist Folter sicher. Diese radikale Gruppe ist auch bekannt dafür, dass sie Videos über diese grausamen Foltermaßnahmen macht und an Freunde und Verwandte der Rückkehrer schickt.
Verfolgung von Familienangehörigen
Zurückgebliebene Angehörige werden zum Teil grausam verfolgt, zum Beispiel werden auf Geschwister auf dem Schulweg Säureattentate verübt, Geschäfte angezündet, Drohungen am Telefon ausgesprochen. Das führt dazu, dass diese Familienmitglieder innerhalb von Afghanistan flüchten müssen oder sich über die gefährliche Grenze in den Iran begeben. Der Kontakt zu den Asylwerbern hier bricht ab und die hier Angekommenen bangen auch um ihr Leben.
Das zermürbende Warten auf den Bescheid, das Damoklesschwert der Abschiebung und die Angst vor dem qualvollen Tod in der Heimat lässt viele Asylwerber krank und depressiv werden, sodass sie einer psychiatrischen Behandlung bedürfen.
Warum ignoriert die Politik diese Tatsache der Folter?
Seitens des Außenministeriums besteht eine Reisewarnung/Sicherheitsstufe 6 für Afghanistan. Man kann also als Tourist seines Lebens dort nicht sicher sein, aber Asylwerber können das?
Nicht nachvollziehbare Entscheidungen in den Bescheiden
Seit Bestehen des EU-Abkommens mit Afghanistan gibt es kaum mehr faire Asylverfahren mit sachlichen und objektiven Begründungen.
Den Asylwerbern wird Unglaubwürdigkeitunterstellt, obwohl sie um wahrheitsgemäße Aussagen ringen, was vielen Ehrenamtlichen in ganz Österreich bekannt ist. Sie haben im Kontakt zu ihnen ihre dramatischen Geschichten nach und nach zu hören bekommen und sind zum Teil dadurch "mittraumatisiert" worden.
Diese Vorgangsweise in einer Demokratie macht uns Ehrenamtliche äußerst betroffen und wir sind alamiert.
Ignorieren von Integrationsbemühungen
Asylwerber haben sich mit Hilfe von Ehrenamtlichen jahrelang um Integration bemüht, Deutsch gelernt, Sprachzertifikate erworben, sich freiwillig engagiert, viele freundschaftliche Beziehungen aufgebaut und müssen schockiert feststellen, dass das in den Asylbescheiden keine Berücksichtigung findet.
Es ist eine zynische Behauptung, Asylwerber in ein sicheres Land abzuschieben, in dem die Anschläge an der Tagesordnung sind.
Im Moment läuft eine PETITION, die man online unter change.org - Stoppt die Abschiebungen nach Afghanistan, Bundespräsident ... unterschreiben kann oder auch eine Unterschriftenliste bei CONNECT Mödling anfordern kann. Es soll gegen die Abschiebung und von gut integrierten Asylwerbern und für ein faires Asylverfahren unterschrieben werden. Die erschütternden Kommentare von Helfern, die unterschrieben haben, können sie dort nachlesen.
Bitte unterschreiben Sie auch gegen diese unmenschliche Vorgangsweise!
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