Erlebt Güssing bald „goldene“ Zeiten?

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Herbert Haselbacher und die Mannen seiner WSF-Group werden unruhig: Schon zu lange verzögert sich die Umsetzungsmöglichkeit der hochfliegenden Golfresort-Pläne für Güssing. Man erwartet nun eine klare Willensäußerung des Güssinger Gemeinderats.
GÜSSING (kk). „Das Projekt hängt fix und fertig an der Wand meines Büros!“, sagt Alexander Fuchs-Robetin, Güssing - Projektleiter der Firma „WSF Group“ am Wienerberg in Wien-Favoriten anlässlich der Präsentation des „City & Country Clubs Güssing“ bei der letzten Sitzung des Güssinger Gemeinderats.

Altes Projekt nochmals erweitert
Der private Unternehmensverband WSF engagiert sich international mit Planung und Umsetzung im Luxushotelbereich sowie bei Sport- und Freizeitanlagen. Das Golfresort-Projekt Güssing ist sicher eines der innovativsten in Europa - falls es zur Umsetzung kommen kann. Der demnächst erwartete landesamtliche Entscheid - einschließlich der Feststellung, ob die benötigten Grundstücke zu Bauland umgewidmet werden dürfen - wird wohl endgültig den Durchbruch oder das Aus für das Riesen-Projekt bedeuten.
Weltweit 1. energieautarkes Resort
Auf rund 180 Hektar sollen zwei Golfplätze (ein 18 Loch/Par 72 Championship-Platz mit rund 6.400 Metern, ein 9 Loch/Par 64 Academy-Platz als Teil des Aktivparks), ein luxuriöses 5-Sterne-Golf & Spa Hotel, ein 3-Stern Aktivpark Sporthotel mit beheizbarem Fußball-Naturrasenplatz, ein Konferenz-Zentrum und in weiterer Folge über 200 exklusiv gestaltete Villen direkt an den Fairways entstehen. Das Besondere daran ist das weltweit einzigartige Öko-Energiekonzept, das CO2-Neutralität und Energieautonomie gewährleisten soll: sämtliche auf dem Areal anfallenden Rohstoffe (Schnittgut etc.) werden verwertet, die Abwärme-Nutzung des Biostrom-Kraftwerks in Güssing soll 60 Prozent des Wärmebedarfs im Resort decken.

Keinerlei Risiko für Güssing
Die WSF rechnet laut Herbert Haselbacher mit Baubeginn Herbst 2011 und der parallelen Eröffnung des Luxushotels und des 18-Loch-Platzes im Jahr 2014. „Wir wollen von der Gemeinde nur eine politische Willensäußerung für das Projekt hören, alles Weitere wird man sehen!“, so Haselbacher im Gemeinderatssaal.
Bgm. Peter Vadasz kündigt eine rasche Prüfung der Fakten und eine Entscheidung des Gemeinderats an.
„Da auch von rechtskundiger Seite bestätigt wird, dass mit dem Projekt keinerlei finanzielle Verbindlichkeiten für die Gemeinde entstehen, sehe ich kein Problem für eine Zustimmung!“, so Vadasz. Ähnlich äußern sich auch die Vertreter der SPÖ-Fraktion. Ihnen missfällt allerding der als leise Drohung hörbare Hinweis von WSF-Seite, nach dem der Aktivpark derzeit nicht wirtschaftlich führbar sei und er im Ablehnungsfall zumindest teilgeschlossen werden müsse.
Ist Güssing „Gewinner“?
Ein verlockendes Zustimmungszuckerl ist am Rande hörbar: Auch Rückstände der Gemeinde bei der Betriebskostenbeteiligung (die Rede ist von € 1- 4 Mio.) und eine Bankgarantie zulasten der Gemeinde (fast € 600.000, die bei Stilllegung des Aktivparks gezogen werden müssten!), würden mit Umsetzung des Golfresorts als erledigt betrachtet werden.

Fakten zum Golfresort
Investitionen & Wertschöpfung:
• 4.000.000 € für Grundstückskosten,
• 10.000.000 € für Infrastrukturkosten (ohne direkte Mitfinanzierung durch Gemeinde!),
• 5.400.000 € für Golfplatz und Außenanlagen,
• 14.000.000 € für Hotel *** ,
• 16.600.000 € für Hotel *****,
• 3.000.000 € für Konferenzzentrum,
• 75.000.000 € für 250 Hotelvillen á 300.000 €,
Gesamtinvestitionsvolumen:
128.000.000 Euro !
Voraussetzungen:
• Grundsatzbeschluss für die Zweckbindung der künftigen direkt aus dem Projekt erwachsenden Gemeindeeinnahmen bis zur Refinanzierung der Infrastrukturkosten (7 Mio. Euro).
• 250 Arbeitsplätze direkt im Öko -Golfresort (=400.000 € zusätzliche Gemeindeeinnahmen - siehe Zweckbindung oben!).
• Hohe Wertschöpfung für Güssinger Wirtschaft: 130.000 Nächtigungen pro Jahr,
• Großauftraggeber für Wirtschaft: € 7 Mio. zu­sätzliche Wertschöpfung und 250 Folgearbeitsplätze für die Region.
Meinung (kk):
Sein oder Schein?
Wie in vielen anderen Gemeinden auch, steht es um die Finanzen der Stadtgemeinde Güssing nicht zum Besten. Nun hat das Strategieforum des Landes wieder für etliche Betriebe der Region beachtliche Fördersummen in Aussicht gestellt, was schließlich auch dem Gemeindesäckel zugute kommt. Das ist realer Wert, darüber kann man sich freuen, damit kann man rechnen. Auf der - wohl halbwegs - sicheren Seite stehen auch die umwegrentablen Einnahmen für die Güssinger Wirtschaft und damit auch die Stadtgemeinde, die im Zusammenhang mit der 42-Millionen-Investition für den Kasernenausbau fließen werden, gefolgt von wirtschaftlichen Aufschwungmöglichkeiten einer großen Garnisonsstadt. Fixiert sind auch erhebliche Summen für die touristische Attraktivierung der bisher eher minder „bemittelten“ Güssinger Burg: Bravo! In das Sicherheits­gefühl der leidgeprüften Bevöl­kerung wird mit den Hochwasserschutzbauten nun ebenfalls ordentlich investiert. Fast märchenhaft aber klingen die zu erwartenden Möglichkeiten, die der nun fertige Plan des Aktivparkausbaus mit Golf- und Country Club verspricht: 128 Millionen Euro (!) sollen in den nächsten Jahren fließen, wenn es nach Herrn Haselbacher und seiner WSF-Group geht - Baugrundwidmungsmöglichkeit für die Gemeindeväter vorausgesetzt. Das riecht fast nach Goldrausch in Güssing!

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