Atomare Bedrohung: Tirols Feuerwehren sind gerüstet!

Ständige Schulungen und Übungen sind für die Strahlenschutztrupps die Grundlage für den Einsatz im Ernstfall. | Foto: LFV
4Bilder
  • Ständige Schulungen und Übungen sind für die Strahlenschutztrupps die Grundlage für den Einsatz im Ernstfall.
  • Foto: LFV
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Es bedurfte nicht erst der Geschehnisse in Japan, um die Tiroler Feuerwehren in Sachen Strahlenschutz aktiv werden zu lassen! Seit Jahrzehnten werden Feuerwehrmitglieder in diesem Metier bestens ausgebildet!

Die Ausgangslage bildet dabei nicht nur der atomare Super-GAU, sondern auch der Einsatzalltag mit einigen Berührungspunkten wie z.B. ältere Brandmeldeanlagen im medizinischen und im technischen Bereich sowie bei Transporten auf der Straße und auf der Schiene!
In Tirol gibt es rund 500 Feuerwehrmitglieder mit Strahlenschutzausbildung, von denen rund 250 aktiv sind und die laufenden Weiterbildungen absolvieren. Die Ausbildung erfolgt in mehreren Lehrgängen, wobei darauf geachtet wird, dass der Ausbildungsstand zu den anderen Einsatzorganisationen ident ist. Strahlenschutz-Leistungsbewerbe in Bronze, Silber und Gold sind eine Standortbestimmung der Ausbildung. In jedem Tiroler Bezirk gibt es Bezirksbeauftragte und einen Strahlenschutztrupp, der sofort einsatzfähig ist.

Im Ernstfall wird zwischen zwei Ereignissen unterschieden: Dem Punktereignis und dem Flächenereignis. Bei ersterem steht das Feststellen der Absperrdosiseistung, die Lokalisierung und Bergen von Strahlenquellen, die Entnahme von Proben und die Dekontaminationsmaßnahmen im Vordergrund. Bei Flächerereignissen ist das Spüren an Geländepunkten sowie Verstrahlungslinien, die bezirksweite Probeentnahme mit dem gleichzeiten Einsatz von drei Spürtrupps vorgesehen.

Struktur des Strahlenschutzes im Landes-Feuerwehrverband

Es besteht ein Sachgebiet Strahlenschutz unter der Leitung von Toni Plank, der von neun Bezirksbeauftragten unterstützt wird. Flächendeckend stehen in jedem Bezirk Spürtrupps zur Verfügung, die jederzeit einsatzbereit sind.
Alle Spürtrupps verfügen über eine standartisierte Ausrüstung, die zentral angeschafft wird. Ein Dosimeter bildet einen wichtigen Teil der Ausrüstungen, der die personenbezogene Belastung im Einsatz aufzeichnet.

Warum Strahlenschutz?

* Vielfältige Gefährdung der Einsatzkräfte
* Schutz der Einsatzkräfte ist oberstes Gebot!
* Wissen ist Schutz!
* Nicht zuletzt gibt es in der Umgebung Österreichs rund 90 Kernkraftwerke mit über 200 Kernreaktoren (auch wenn nach den aktuellen Ereignissen Abschaltungen geplant sind)

Aufgaben des Sachgebietes

Koordinator und Bindeglied zwischen den Bezirkssachbearbeitern, dem LFV, der LFS, den zuständigen Behörden, anderen Strahlenschutzeinheiten wie Polizei und Bundesheer, AGES und Universität (Strahlenphysik, Dosimetrie).
Abhaltung von Arbeitssitzungen mit den Bezirkssachbearbeitern, damit eine einheitliche Aus- und Weiterbildung in Hinblick auf die derzeitigen Standarts und den Stand der Technik gewährt bleibt.
Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen sowie an Fachtagungen des ÖBFV – SG 4.5 als Vertreter des LFV.
Unterstützung in der Aus- und Fortbildung auf Landesebene und in den Bezirken bei heißen Übungen als Übungsbeobachter bzw. zur Wahrung des Strahlenschutzes als ausgebildete Fachkraft.

Schulungen und Übungen

* Praktische Übungen (Spüren, Bergen, Deko, Karte/Kompaß)
* Theorie (Abstandsgesetz, 3A Regel, Schutzanzüge,...)
* Exkursionen
* Gastreferenten (Polizei, Bundesheer, Fachleute)

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.