Blinde Menschen in der NS-Zeit: Akteure und/oder Opfer?

Dr. Barbara Hoffmann und TBSV Obmann Klaus Guggenberger geben berührende Einblicke in das Leben blinder Menschen in der NS-Zeit
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Vortrag und Buchpräsentation von Dr.in Barbara Hoffmann am 8. Mai im BSZ-Tirol

1938 lebten in Österreich rund 4.000 Kriegs- und Zivilblinde, davon galten rund 200 als Jüdinnen und Juden. Auch wenn alle Betroffenen dieselbe Beeinträchtigung hatten, waren ihre Lebensbedingungen sehr unterschiedlich. In der historischen Studie wird anschaulich aufgezeigt in welchem Spannungsfeld blinde Menschen unter dem NS-Regime lebten. Inwieweit blinde Menschen unter dem NS-Regime zu Opfern aber auch Akteurinnen und Akteuren wurden, schildern die Historikerin Barbara Hoffmann und der Geschichtslehrer Prof. Klaus Guggenberger gemeinsam in einem interessanten Vortrag. Der Obmann des Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes (TBSV) und die Autorin geben dabei berührende Einblicke in eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte von Menschen mit Behinderungen in Österreich.

Durch die vergleichende Betrachtung von Zivilblinden, Kriegsblinden und blinden Menschen jüdischer Herkunft konnte Hoffmann neue Erkenntnisse über die nationalsozialistische Gesellschafts- und Sozialpolitik gewonnen und bisher unbekannte Zusammenhänge aufzeigen. Das im Studienverlag erschienene Buch „Zwischen Integration, Kooperation und Vernichtung“ ist eine gekürzte Fassung der Dissertation der Autorin, die 2011 mit einem Irma-Rosenberg-Förderpreis ausgezeichnet worden ist.

„Ziel war es ein möglichst detailliertes Bild der Lebensbedingungen blinder Menschen zu rekonstruieren“, sagt die Autorin Barbara Hoffmann, „Durch die zum Teil sehr lückenhaften Quellenangaben ergaben sich aber auch offene Fragen sowie mögliche weiterführende Forschungsansätze.“

Die Hörbuchausgabe ist über die Hörbücherei des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Österreich (BSVÖ) erhältlich.

Über die Autorin:

Mag.a Dr.in phil. Barbara Juliane Hoffmann, geboren 1978 in Dortmund (D), studierte in Graz und Innsbruck Geschichte und promovierte 2010 an der Leopold-Franzens-Universität. Ihre Dissertation wurde 2011 mit einem Irma-Rosenberg-Förderpreis ausgezeichnet. Lebt und arbeitet in Tirol als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit sowie als freischaffende Journalistin. Zuvor war sie beim Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband Ressortleiterin für PR & Fundraising. Weitere Informationen: www.kriegsblinde.at

Barbara Hoffmann
Zwischen Integration, Kooperation und Vernichtung
Blinde Menschen in der „Ostmark“ 1938–1945
434 Seiten, zahlreiche s/w-Grafiken,
€ 49.90/sFr 77.90
ISBN 978-3-7065-4979-0

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