Bürger sollen über Zukunft von Absamer Villa entscheiden

Die Villa Benedikta stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. | Foto: Gemeinde Absam
  • Die Villa Benedikta stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz.
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  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

ABSAM. Die Villa Benedikta in der Fanggasse ist schon lange im Besitz der Gemeinde. Zuletzt hatte dort ein praktischer Arzt seine Ordination. Seit der Übersiedlung der Arztpraxis in das neue Mehrzweckhaus steht das Gebäude leer. Die Frage, was mit der Villa in Zukunft geschieht, ist noch offen. Es gibt von Seiten der Gemeinde keinen dringenden Platzbedarf, in den vergangenen Jahren wurden mehrere Neubauten für Bildung, Kinderbetreuung und Vereine errichtet.
Ans Verkaufen denkt die Gemeinde aber nicht: "Ich bin dagegen, unser Familiensilber zu veräußern, die Villa Benedikta ist ein besonders geschichtsträchtiges Gebäude", meint Bgm. Arno Guggenbichler.
Über die Zukunft sollen jetzt die Bürger entscheiden. "Wir haben schon in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung gemacht. Beim Veranstaltungszentrum KiWi hatten wir mit den Vereinen und den Bürgern einen sehr intensiven Dialog, damit wir auch das bauen, was wirklich gebraucht wird. Der Erfolg des KiWi gibt uns recht", ist Bgm. Guggenbichler überzeugt.
Zurzeit findet in der Gemeinde ein Ideenwettbewerb statt, es sind schon über 60 Vorschläge eingegangen. Diese werden dann einem BürgerInnen-Rat vorgestellt. Dieses Gremium setzt sich aus Personen zusammen, die zufällig aus dem Personenregister der Gemeinde ausgewählt werden, ganz gleich wie bei einem Geschworenengericht. Die Teilnahme am BürgerInnen-Rat ist allerdings nicht verpflichtend.

Ausarbeitung von Ideen

Der BürgerInnen-Rat setzt sich Ende Mai zusammen. Dort kommt es dann zu einer breiten Diskussion unter fachkundiger Anleitung. Die Ergebnisse werden zwei Wochen später der Bevölkerung vorgestellt, wobei es wieder zu einer Diskussion kommt. Das letzte Wort hat natürlich der Gemeinderat. Die Villa Benedikta steht unter strengem Denkmalschutz und es gibt auch finanzielle Grenzen, nicht jede Idee kann also umgesetzt werden.

Gute Erfahrungen

Die zufällig ausgewählten Mitglieder des BürgerInnenrates sind keine Fachleute wie Architekten oder Techniker, das ist auch gar nicht notwendig. Sie sollen aus ihrer persönlichen Lebenserfahrung schöpfen und erklären, was ihrer Meinung nach in Absam noch fehlt, bzw. das Dorfleben beleben könnte. Das Fachwissen kommt dann von der Gemeinde und ihren Experten. In Tirol ist das Instrument des BürgerInnenrates noch relativ neu, in Vorarlberg, immer schon eine Hochburg der Bürgerbeteiligung, hat man damit gute Erfahrungen gemacht. Damit soll verhindert werden, dass die Gemeinde am Willen und am Bedarf der Bürger vorbeiregiert.

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