Schulprojekte
Hybrid-Unterricht mit „Haustieren“

Foto: Dr. Ilka Prowatke
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Himmelblauer Blattkäfer, Kleiner Fuchs und andere heimische „Haustiere“: Die Referate zum Wirbellosen-Projekt der Klassen 2a und 2b wurden gehalten, als im Haller Franziskanergymnasium der Unterricht gerade im Schichtbetrieb durchgeführt wurde.

Wirbellose sind alle vielzelligen Tiere ohne Wirbelsäule. Somit besteht eine reiche Auswahl an geeigneten Projekttieren, sollte man meinen.

Suche nach Haustieren
Doch der erste Teil der Aufgabe, ein geeignetes Tier für die eigenen Beobachtungen zu finden, war oft schon eine Herausforderung. Wo versteckt es sich? Wo sollte man suchen? Kommt es vielleicht erst bei Regen zum Vorschein, oder – im Gegenteil – bei prallem Sonnenschein? Wie verhält es sich, was frisst es? Lebt es in oder auf der Erde, an Blättern, fliegt es von Blüte zu Blüte? Und: Um welches Tier handelt es sich überhaupt? Erst wenn das alles klar war, konnte mit dem Theorieteil des Projektes begonnen werden – der Recherche im Internet und in Büchern, um Informationen zu diesem Tier zusammenzutragen. Und schließlich stellte sich die Frage: Kann man dieses Tier eine Zeit lang als „Haustier“ halten, um es genauer beobachten zu können?

Passende Behausung

Die theoretischen und praktischen Erkenntnisse zu „ihrem“ Tier stellten die SchülerInnen dann ihren KlassenkameradInnen vor. Dazu verwendeten sie ein Präsentationsprogramm (PowerPoint) und brachten, wenn möglich, „ihr Haustier“ in einem selbst gebastelten „Gehege“ mit. Wert gelegt haben wir selbstverständlich auf artgerechte Tierhaltung. Der Himmelblaue Blattkäfer etwa wurde in einem tragbaren Mini-Glashaus zusammen mit seiner Futterpflanze, der Pfefferminze, in den Biologiesaal transportiert. Bienen konnten natürlich nicht mitgebracht werden, dafür aber Honig und Honigbonbons, die im Zuge eines Wissens-Quiz am Ende der Präsentation verteilt wurden. Regen- und Kompostwürmer kamen in einem Glas mit Erde und Küchenabfällen daher. Zur Aufzucht von Raupen des Kleinen Fuchses wurde extra ein ganzer Schmetterlingsschrank gebaut, in dem sich die Raupen verpuppten und die fertigen Schmetterlinge schlüpften. Und welch eine Freude, als die Schmetterlinge freigelassen wurden und sie sich den Kindern mitten auf die Nase setzten! Die Weinbergschnecke dagegen fand für wenige Stunden in einer Frühstücksdose Platz, natürlich mit passender Jause (Löwenzahnblätter etc.). Im Anschluss wurden die Tiere natürlich alle wieder an ihre Fundorte in der freien Natur zurückgebracht. Die Weinbergschnecke fand nach der Präsentation allerdings ein neues Zuhause: den Klostergarten. So hatten in der Jausenbox dann auch wieder die Frühstückssemmeln Platz.

Referate im Schichtbetrieb

Eine weitere Besonderheit des Wirbellosen-Projektes war der Präsentations-Modus. Da sich die Klassen im Schichtbetrieb befanden, wurden die Referate mit den während der Semesterferien an der Schule eingerichteten Mikrofonen und Kameras via Zoom live übertragen. Dabei gab es drei mögliche Varianten: Die SchülerInnen hielten das Referat in der Schule, die Präsentation sowie Live-Aufnahmen von den Vortragenden und deren Tieren wurden nach Hause übertragen. Andersherum hielt auch ein Schüler sein Referat von zu Hause aus und teilte dieses mit seinen MitschülerInnen in der Schule und in den anderen Haushalten. Sogar eine gemischte Gruppe gab es, bei der eine Schülerin vor Ort war, ihr Referat-Partner aber zu Hause. Auch bei dieser Variante war ein harmonisches, abwechselndes Vortragen möglich. 
Text und Fotos: Dr. Ilka Prowatke

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