Märchen wird als Musical präsentiert

Foto: Kolpingbühne

Dass es durchaus möglich ist, ein altes Märchen zeitgemäß zu gestalten und trotzdem dessen Zauber zu bewahren, beweist die Kolpingbühne Hall in der heurigen Theaterproduktion!

HALL. 26 jeweils aktive kleine und große Akteure auf den Brettern, 38 Menschen hinter der Bühne, das sind die nackten Zahlen hinter einer optisch, darstellerisch und akustisch verführerisch farbigen Vorstellung, welche auf Grimms „Bremer Stadtmusikanten“ aufbaut, von Mathias Siebert weitergeschrieben und von Franz Wegscheider regiemäßig bearbeitet wurde. Innerhalb von zwei Stunden mit vier Vorhängen und einer geschickt gewählten Pause wird Kindern und ihren erwachsenen Begleitern in anschaulichen Bildern die bekannte Geschichte der vier ihren Peinigern entflohenen Tieren erzählt, die sich aufmachen, um durch den Wald nach Bremen zu gelangen. Die einzelnen Stationen ihrer Flucht und ihres Zusammenfindens werden von vielfältigen Tanz- und Gesangsszenen begleitet, ein Unterfangen, das monatelange Proben vermuten lässt. Eine geschickte Choreographie von Andrea Wegscheider-Draxl & Gitti Prenn, ein märchenhaftes Bühnenbild sowie Lichtkonzept von Franz Kronberger bzw. Norbert Kanz, entzückende Kostüme und Masken einer mehrköpfigen Damentruppe sowie die gesangliche Perfektionierung durch Roswitha Wegscheider sind die sicheren Haltegriffe für das nahtlose Ineinandergreifen der vielen Szenen, welche an nur wenigen Stellen den Wunsch nach Kürzung aufkommen lassen.

Großartiges Ensemble
Alle Darsteller in diesem Riesen-ensemble zu erwähnen, ist kaum möglich, so seien stellvertretend für all die hoch engagierten Akteure nur einige genannt. Martin Spiess bleibt bis zum Schluss konsequent glaubhaft als Esel Felix, Sarah Wegscheider bezaubert optisch und stimmlich als Katze Susi, Daniel Margreiter verkörpert geschickt den faulen, machohaften Hahn und Maximilian Kindler nimmt man gerne als Hund Hugo an. Paul Costa, von Innsbruck nach Hall gerne zurückkehrender Wiederholungstäter, brilliert in seinen Doppelrollen als Müller bzw. Räuberchef, Maria Posch („Leihgabe“ der Bühne Volders) ist Madame F. und der Förster, Roswitha Wibmer verwirklicht die gestrenge Lehrerin der Räuberschule. Es schmerzt fast, all die restlichen begabten und ambitionierten Damen und Herren, Buben und Mädchen nicht einzeln nennen zu können, so bleibt mir nur, dem künftigen Publikum zu versichern, dass hier Franz Wegscheider und sein Team eine beeindruckende Produktion lieferten, welche Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu beglücken imstande ist. Gelegenheit dazu gibt es bis zum 19. Dezember, jeweils um 15 Uhr.

Peter Teyml

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