GUSTL akzeptiert nur mehr Kartenzahlung
Nahversorger zieht Konsequenzen
Mit den Selbstbedienungsläden „Gustl" leistet der Haller Gemüseproduzent Andreas Giner einen Beitrag zur Nahversorgung, vor allem dort, wo es im näheren Umkreis keine Lebensmittelläden gibt. Bezahlen konnte man bis jetzt wahlweise bar oder mit Karte. Weil die Diebstähle in den letzten Monaten drastisch zugenommen haben, akzeptieren die „Gustl" nur mehr Kartenzahlung.
HALL. Seit der Corona-Pandemie gibt es in ganz Tirol die Möglichkeit, das ganze Jahr und rund um die Uhrregionale Produkte einzukaufen, und zwar in den vielen Selbstbedienungsläden im ganzen Land. Auch der Haller Gemüseproduzent Andreas Giner trägt seit der Corona-Pandemie mit den Lebensmittelcontainern „Gustl“ zur Nahversorgung der Bevölkerung bei. Die „Gustl" gibt es an insgesamt sieben Standorten in ganz Tirol und sie verfügen über ein großes Sortiment an regionalen Produkten, von Obst und Gemüse bis zu Milchprodukten und Fleisch.
Situation hat sich zugespitzt
Nach einem sehr guten Start musste er in den letzten Monaten und Wochen besorgniserregende Verluste feststellen. Es gibt immer mehr Menschen, die Produkte einpacken, ohne dafür zu bezahlen oder sie zahlen nicht den ganzen Betrag. Andreas Giner bedauert, dass das anfängliche Vertrauensverhältnis zwischen Anbieter und Kunde verloren gegangen ist.
„Die erste Zeit hat es überhaupt keine Diebstähle gegeben. Und wenn etwas vorgefallen ist, waren es meistens Jugendliche, die kleine Dinge mitgehen ließen, aber mittlerweile gibt es fast täglich in einem der Geschäfte einen Diebstahl.“
Laut des Haller Gemüseproduzenten habe sich die Situation besonders in den letzten Monaten zugespitzt und er glaubt, dass den Leuten durch die konstant steigenden Lebenshaltungskosten das Geld ausgeht.
„Deshalb gehen sie auch das Risiko ein, bei uns, wo sie gefilmt werden, etwas einfach mitzunehmen. Manche würden mehrere Artikel einpacken, aber nur für einen bezahlen, andere einen Zettel hinterlassen, auf dem dann stehe, dass sie beim nächsten Besuch ihre Schulden begleichen möchten.", erklärt Andreas Giner.
Diebstähle trotz Videoüberwachung
Jeder der Lebensmittelcontainer ist Kameraüberwacht und Zutritt gibt es nur mit Bankomatkarte. Trotzdem schrecken die Diebe nicht zurück, sich ohne Bezahlung zu bedienen. Sobald ein Diebstahl auffällt, wird er sofort bei der Polizei angezeigt und auch wenn der Gemüseproduzent die Daten der Kunden hat, ist es kein einfaches Unterfangen, die Bilder der Überwachungskamera auszuwerten und es kam auch schon vor, dass sich die Diebe mit gestohlen gemeldeten Bankomatkarten Zugang verschafft haben.
Giner zieht Konsequenzen
Aufgrund der Situation und Verlusten, die in den vierstelligen Bereich gehen, zieht Geschäftsführer Andreas Giner Konsequenzen. Die Lebensmittel, die in den Selbstbedienungsläden „Gustl" angeboten werden, konnten bis jetzt wahlweise bar oder mit Karte bezahlt werden. Wegen der zunehmenden Diebstähle und den damit verbundenen Einbußen musste bereits das Sortiment verkleinert werden und die Waren können zukünftig nur mehr mit Karte bezahlt werden.
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