Neuheiten vom Auto-Salon in Genf: Borgward feiert ein Comeback

Borgward stellte am Genfer Automobilsalon seine Vergangeneheit ins Rampenlicht. Neuheiten sollen im Herbst folgen | Foto: Karl Künstner
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(APA/dpa). Vor mehr als einem halben Jahrhundert ging der Autobauer Borgward pleite. Nun will der Enkel des Firmengründers die damals legendäre Marke reanimieren. Experten sind jedoch skeptisch.
Christian Borgward hat sich auf dem Autosalon in Genf einen Traum erfüllt. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Pleite des Autobauers Borgward verkündete der Enkel des Firmengründers Carl F. W. Borgward das Comeback der Marke. „Der Relaunch von Borgward ist ein Kindheitstraum von mir, der nun Realität wird“, sagte er.
Tatsächlich plant er die Wiederbelebung nach eigenen Angaben schon seit Anfang des Jahrtausends – zusammen mit Karlheinz Knöss, einst Manager bei General Motors und Daimler, der als Borgwards Stellvertreter im Aufsichtsrat sitzen soll. Während der Name Borgward der jüngeren Generation wohl nicht mehr viel sagen dürfte, ließ er in den 50er Jahren die Herzen von Autoliebhabern höher schlagen.

Carl Borgward – ein Genie

Firmengründer Borgward, der bis heute als genialer Konstrukteur gilt, brachte zunächst kleine Autos wie den Lloyd LP 300 mit Sperrholzkarosserie auf den Markt, später waren es Oberklassewagen wie der Hansa 2400. Im Rampenlicht stand besonders das Modell Isabella, das als Vorzeigestück deutschen Automobildesigns gilt. Nach einem rasantem Abstieg aber ging Borgward 1961 pleite.

Start auf IAA mit einem SUV

Auf ein erstes neues Modell warteten Autofans in Genf aber vergebens: Das soll erst im September auf der IAA in Frankfurt präsentiert werden – in Form eines sportlichen Geländewagens (SUV). Die Ziele sind ehrgeizig: Bis 2020 will der Hersteller Knöss zufolge weltweit 800.000 Autos pro Jahr verkaufen, 2025 sollen es schon doppelt so viele sein. Die Zentrale kommt nach Stuttgart.
Die Produktion soll neben Deutschland in allen wichtigen Märkten laufen. Knöss zufolge hat Borgward internationale Partner, darunter auch den chinesischen Hersteller Foton, der im Lkw-Bereich bereits ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autobauer Daimler hat.

Borgward setzt auf E-Antrieb

Borgward will künftig unter anderem mit neuester Technik punkten: Man arbeite an einem „hochmodernen E-Mobilitätssystem“, wie es hieß. Auch die Vernetzung der Autos sei ein wichtiges Thema. „Ein Borgward wird zum persönlichen Assistenten und Begleiter, der unterhält, informiert und sich um seinen Fahrer kümmert“, teilte das Unternehmen mit.
Offen bleibt freilich, ob das reicht, die Marke wieder zu etablieren, oder ob sich Geschichte wiederholt. Knöss indes betonte in Genf: „Wir sind für Jahrzehnte solide aufgestellt.“

meinbezirk.at/autoblatt

Mehr Neuheiten vom Autosalon in Genf gibt es online auf www.meinbezirk.at/autoblatt.

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