Pionier und Pädagoge

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Die Ausstellung, welche in der Weihnachtswoche offiziell zu Ende geht, umfasst nahezu alle Themenbereiche des Künstlers: von der gegenständlichen Kunst über die Reduktion auf die Form bis hin zum abstrakten Expressionismus. Sie ist die erste einer Reihe von Gedächtnisausstellungen, welche noch im kommenden Jahr im Tiroler Oberland und in Schwaz zu sehen sind.

Ausbildung

Geboren am 19. November 1920 in Hall in Tirol, erhält Franz Krautgasser seine künstlerische Ausbildung an den Akademien München und Wien. Nachdem die Münchner Akademiegebäude durch Bombenangriffe zerstört werden, kehrt der junge Künstler1944 in seine Heimatstadt zurück. Als sich herausstellt, dass seine Zeugnisse keine volle Gültigkeit besitzen, legt Franz Krautgasser in kürzester Zeit an der Wiener Akademie der Bildenden Künste jene Prüfungen ab, die zum Erlangen des Diploms als akademischer Maler wie auch zur Ausübung des Lehramtes für Kunsterziehung erforderlich waren. Im Brotberuf als Pädagoge tätig, muss Krautgasser sein künstlerisches Schaffen auf die späten Nachtstunden in seinem Haller Atelier verlegen. Als bescheidener Mensch blieb ihm zu Lebzeiten die ganz große Anerkennung versagt, jedoch erregten seine Gemeinschaftsausstellungen u.a. mit Max Weiler, Max Spielmann, Anton Tiefenthaler, Wilfried Kirschl usw. immer wieder großes Aufsehen. Zu einem Triumph zu Lebzeiten wurde im Jahre 1960 seine erste und einzige Einzelausstellung im Tiroler Kunstpavillon lnnsbruck mit mehr als 3.000 Besuchern.

Künstlerisches Schaffen

Anfang der 50er Jahre herrschte in Tirol eine allgemeine Aufbruchsstimmung und eine junge Generation von Künstlern sah sich gefordert Neues auszuprobieren und Altbewährtes hinter sich zu lassen. Das Hauptwerk Franz Krautgassers umfasst vor allem das Jahrzehnt von 1950 bis 1960. Es ist dies ein relativ kurzer, aber umso intensiverer Schaffenszeitraum, in dem es dem Künstler gelang, ein eigenständiges Werk zu entwickeln. ln zahlreichen Werken, wie etwa mit der Verwendung der Lackmaltechnik, ist Franz Krautgasser seiner Zeit weit voraus und nimmt vielen heute lebenden Malern und Grafikern die künstlerische Handschrift vorweg. Beispiele seiner Arbeit findet man u.a. in Absam und Stubaital (Fresken), in der Burgruine Rettenberg (Kaiser Maximilian und Ritter Waldauf), im Franziskanergymnasium Hall sowie in den Kapellen am Wallfahrtsweg nach Heiligwasser. Am Höhepunkt seines Schaffens erfährt Krautgasser im Jahre 1960, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt sei, und seine schöpferischen Kräfte schwinden zusehends. Es entstehen nur noch wenige Werke, bis Franz Krautgasser an den Folgen seiner Erkrankung 1985 im Krankenhaus Hall stirbt. Die Ausstellung Franz Krautgasser 1920 - 1985 kann nach Vereinbarung noch bis in den Jänner hinein besucht werden.

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