Schutzwaldpreis Helvetia 2023
Projekt Wiederbewaldung Absamer Vorberg erhält Jurypreis

- Von links hinten: Bezirksforstinspektor Günther Brenner, Waldaufseher Josef Sagmeister, Aufsichtsjäger Markus Kostenzer, Förster Mathias Saurer,
Vorne: Landtagsabgeordneter Martin Mayerl, Bürgermeister Manfred Schafferer, Alt-Bürgermeister Arno Guggenbichler, Landesforstdirektor HR Josef Fuchs, Jagdleiter Peter Kofler - Foto: privat
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Der Jurypreis beim Bewerb Schutzwaldpreis Helvetia 2023 ging in diesem Jahr nach Absam für das Projekt Wiederbewaldung Absamer Vorberg.
KLAGENFURT/ABSAM. Bei der 16. Verleihung des Schutzwaldpreises Helvetia sind Projekte unter anderem aus der Kärnten, Vorarlberg, der Schweiz und Südtirol als PreisträgerInnen geehrt worden. Tirol punktete mit dem Sonderpreis der Jury. Als besonderes Projekt wurde die Sanierung der Waldbrandfläche Absamer Vorberg hervorgehoben, in welchem mutige Entscheidungen aller Beteiligten eine Wiederbewaldung der steilen Hänge oberhalb Absam erfolgreich eingeleitet haben. „Ich bedanke mich im Namen aller Gemeindebürger bei allen Beteiligten, welche zum Gelingen dieses 15-jährigen Projektes beigetragen haben und noch immer beitragen", freut sich Bgm. Schafferer über den Preis.
An den Abhängen des Hochmahdkopfes wütete im März 2014 ein Waldbrand mit verheerenden Folgen. Da es sich um extreme Schutzwaldflächen handelt, mussten neue Wege der Waldverjüngung beschritten werden. Als unmittelbare Maßnahmen wurden Grassamen per Hubschrauber ausgebracht, um das Gelände zu festigen. In der Folge setzten Forstleute 29.000 Pflanzen und begleiten dazu Stahlschneebrücken sowie Gleitschneeböcke errichtet. Die Projektverantwortlichen entwickelten auch ein Konzept zur jagdlichen Eigenbewirtschaftung des Gebietes. Dabei wurde der Tiroler Jagdverband intensiv mit eingebunden.
Schutzwirkung
Schutzwälder sind zur Lebensraumsicherung in Österreich unentbehrlich. Die Schutzwirkung ist von enormer, ständig steigender volkswirtschaftlicher Bedeutung. Schutzwald geht uns alle an! Österreichs Schutzwälder (etwa 30 % des österreichischen Waldes) bedürfen aufgrund ihrer Bedeutung besonderer Aufmerksamkeit. Die Wichtigkeit der Schutzwälder beschränkt sich nicht nur auf Österreich. Schutzwälder sind für den gesamten Alpenbogen und die daran teilhabenden Staaten von essenzieller Bedeutung.
Besondere Schutzprojekte ausgezeichnet
Jedes Jahr werden Projekte ausgezeichnet, die zur Bewirtschaftung und Funktionserhaltung des Schutzwaldes sowie zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur im Alpenraum beitragen. Großzügig unterstützt von der Schweizer Versicherungsgesellschaft Helvetia konnte wieder eine wunderschöne Veranstaltung organisiert werden.
„Der Preis hilft uns, Brücken zu bauen. Er macht die Bedeutung von Schutzwald für die nachwachsenden Generationen und die Öffentlichkeit spürbar und erlebbar. Das Pflanzen eines Baumes ist eine Investition in die Zukunft und steht wörtlich und sinnbildlich für nachhaltiges Wirtschaften.“, meint Thomas Neusiedler, CEO von Helvetia Österreich.
Besondere Projekte vor den Vorhang
In seiner Eröffnungsrede wies der Präsident des Kärntner Forstvereines, Johannes Thurn-Valsassina, darauf hin, wie wichtig funktionierende Schutzwälder für die Menschen im Alpenraum sind. „Klimaveränderung und die daraus resultierenden Schäden stellen für die Verantwortlichen eine große Herausforderung und Belastung dar. Aus diesem Grund wollen wir heute stellvertretend Menschen, die sich in Projekten besonders um den Schutzwald verdient gemacht haben, vor den Vorhang holen, und so die Bedeutung des Schutzwaldes für die gesamte Gesellschaft hervorheben.“, so Thurn-Valsassina.
Die Preisträger
In der Kategorie Schulprojekte konnte diesmal das Kärntner Lesachtal punkten. Im Bildungszentrum Lesachtal wird durch die engagierte Waldpädagogin Klara Obernosterer die Bedeutung des Schutzwaldes an die Kleinsten weitergegeben. „Der schwer vom Katastrophensturm Vaia und den darauffolgenden Großschneeereignissen gezeichnete Wald muss in den Focus kommen“, so Obernosterer.
In der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit – Schutzwaldpartnerschaften – Innovation hatte ein Projekt mit der Feuerwehrjugend des Landes Südtirol die Nase vorn. Landesweit wurde mit den jungen Kameraden der Feuerwehr etwa 50.000 Bäumchen gepflanzt, um Freiflächen nach Katastrophen wieder erfolgreich zu bewalden. Das ist ein schönes Bekenntnis für Verantwortung für die Gesellschaft!
Das Siegerprojekt in der Kategorie Erfolgsprojekte kommt aus Vorarlberg. Es geht um den Ludescher Frassenwald, welcher in den 1980er Jahren von Wind und Borkenkäfer erheblich aufgelichtet wurde. Eine Verjüngung des Waldes war aufgrund der Wildbestände schwer möglich. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Ludesch neben der Verjüngungseinleitung mit Seilkrannutzung, Querfällungen und der Installation von Gleitschneeböcken auch die Wildbewirtschaftung selbst übernommen und die Bevölkerung permanent in die Waldbewirtschaftung mit eingebunden.
Der diesjährige Medienpreis geht nach St. Gallen und zeichnet die Berichterstattung „Forstserie Linthgebiet“ aus. Die Journalistin Barbara Schirmer von der Linthzeitung gelingt es in kurzweiligen und informativen Artikeln die Vielfalt der Waldfunktionen in ihrem Wesen zu beschreiben und damit die Wichtigkeit des Schutzes vor Naturgefahren besonders hervorzuheben. Damit gelangt ein breites Spektrum an Hintergrundwissen in die Gesellschaft.
Den Sonderpreis der Jury bekam heuer ein Projekt aus Tirol, nämlich das Projekt „Absamer Vorberg“. An den Abhängen des Hochmahdkopfes wütete im März 2014 ein Waldbrand mit verheerenden Folgen. Da es sich um extreme Schutzwaldflächen handelt, mussten neue Wege der Waldverjüngung beschritten werden. Als unmittelbare Maßnahmen wurden Grassamen per Hubschrauber ausgebracht, um das Gelände zu festigen. In der Folge setzten Forstleute 29.000 Pflanzen und begleiten dazu Stahlschneebrücken sowie Gleitschneeböcke errichtet. Die Projektverantwortlichen entwickelten auch ein Konzept zur jagdlichen Eigenbewirtschaftung des Gebietes. Dabei wurde der Tiroler Jagdverband intensiv mit eingebunden. „Die gute Kommunikation der Beteiligten, die dieses Projekt erst ermöglicht hat und das hohe Engagement hat uns überzeugt. Der Preis soll nicht nur die außerordentlichen Bemühungen würdigen, sondern ein Ansporn sein, das Projekt auch in den kommenden Jahren weiter voranzutreiben.“ sagt Jurysprecherin Monika Arzberger.
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