Spannender wie jeder Krimi
Am vergangenen Wochenende konnten Interessierte im Gemeindemuseum Absam Tondokumente zur Vernehmung von Angeklagten und Zeugen beim Nürnberger Prozess 1945/46 im Originalton hören.
Bereits am Freitag gab das Verhör des Angeklagten Fritz Sauckel (Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz) tiefe Einblicke in die Organisation der Zwangsarbeit im Dritten Reich. Es ging dabei unter anderem um Zwangsarbeiter-Haftlager wie es beispielsweise auch das „Arbeitserziehungslager“ Innsbruck-Reichenau war. Am Samstag räumte der Zeuge Friedrich Paulus (Wehrmachtsgeneral und Kommandeur der 6. Armee in Stalingrad) mit dem Bild der „sauberen Wehrmacht“ auf. Und am Sonntag ging es um die Themen Geld und Verflechtung der Wirtschaft sowie Recht und Verantwortung der Juristen. Matthias Breit vom Museumsverein Absam zur Intention des Projekts: „Die Veranstaltungen an diesem Wochenende sind Teil eines zeitgeschichtlichen Zyklus, der von Vorträgen über Wanderungen zu bis hin zu Diskussionsveranstaltungen besonders die Interaktion zwischen den Teilnehmern fördern sollte“, so Breit.
Nürnberger Prozesse
Die Nürnberger Prozesse umfassen den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof sowie weitere Nachfolge-Prozesse, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Justizpalast Nürnberg zwischen dem 20. November 1945 und dem 14. April 1949 gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs zur Zeit des Nationalsozialismus durchgeführt wurden. Die Nürnberger Prozesse gelten als Durchbruch des Prinzips, dass es für einen Kernbestand von Verbrechen keine Immunität geben darf. Erstmals wurden die Vertreter eines zum Zeitpunkt ihrer Taten souveränen Staates für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen.
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