Gemeinden wollen Glungezer retten

glungezer-2 | Foto: Fügenschuh

Die Verhandlungen zwischen dem Glungezerbahn-Eigentümer Fa. Fröschl und der Familie Vogt aus dem Außerfern sind ins Stocken geraten. Um das Aus des Skigebietes zu verhindern, will Halls Bürgermeister Hannes Tratter eine Initiative der Gemeinden starten.

TULFES/HALL (sf). Die Fa. Fröschl hat schon mehrmals angekündigt, das Skigebiet auf keinen Fall weiterbetreiben zu wollen und kann auch nicht mit einer Subvention für die kommende Saison dazu überredet werden. „Die Verhandlungen mit der Familie Vogt sind nicht gescheitert, wir hoffen immer noch auf einen positiven Ausgang“, stellt dazu der Fröschl-Manager Thomas Lechner klar, „aber wir werden das Skigebiet auf keinen Fall weiterbetreiben.“ Lechner verweist auch darauf, dass die Anlagen technisch in gutem Zustand sind und noch mehrere Jahre betrieben werden können. Außerdem verfügt die Glungezerbahn über eine Betriebsanlagengenehmigung, die nicht sofort verfällt, wenn die Bahn ein paar Monate steht.

Bürgermeister suchen Lösung
Nicht mit einer Schließung abfinden wollen sich die Touristiker und die Bürgermeister der Region. „Wenn die Bahn einen Winter steht, verlaufen sich die Stammgäste, niemand will in Tulfes im Hotel wohnen, um dann mit dem Bus weit zum nächsten Skigebiet fahren zu müssen“ gibt ein erfahrener Gastronom zu bedenken.
„Wenn bis Ende August keine Lösung in Sicht ist, werde ich die Bürgermeister der Region zu Gesprächen einladen, um eine Lösung zu finden“, kündigt der Haller Bgm. Hannes Tratter an. „Die Gemeinden und der TVB Region Hall-Wattens haben sich immer bereit erklärt, das Skigebiet im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell zu unterstützen“, erklärt Tratter, der aber auch festhält, was er für ausgeschlossen hält: „Die Gemeinden werden das Skigebiet sicher nicht kaufen. Durch einen Kauf würden wir Pflichten und Risiken in unbekannter Höhe eingehen. Als Eigentümer müssten wir bei einer Auflassung des Skigebietes für die Abriss- und Renaturierungskosten gerade stehen. Das wollen wir nicht.“

Streit um den Parkplatz
Nicht zum Verkauf steht übrigens der Parkplatz bei der Talstation, er bleibt weiterhin im Privatbesitz der Familie Fröschl. „Der Parkplatz würde für das Skigebiet kostenlos zur Verfügung gestellt werden“, stellt Thomas Lechner klar. Allerdings führte die Trennung von Parkplatz und Skigebiet schon zu ersten Komplikationen. Die Familie Vogt möchte, wenn sie das Skigebiet kauft, eine neue Talstation bauen, die viel größer ist als das bestehende Gebäude und braucht dazu den Grund der Familie Fröschl, was Anlass zu schwierigen Vertragsverhandlungen war. Ohne Skigebiet wäre der Parkplatz ebenso sinnlos wie wertlos, allerdings bestünde die Chance, dass die Gemeinde Tulfes dann irgendwann das Areal in Wohn- oder Gewerbegebiet umwidmet.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.