"Haben die Kaserne nicht zum Spekulieren gekauft"

Am Areal der Straubkaserne soll zukünftig Gemüse gelagert und verarbeitet werden.
  • Am Areal der Straubkaserne soll zukünftig Gemüse gelagert und verarbeitet werden.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Fünf Jahre lang bemühte sich die Immobiliengeselschaft des Bundes, SIVBEG um den Verkauf der ehemaligen Straubkaserne. Niemand wollte das Areal zum Mindestpreis von 13 Millionen Euro kaufen, das von der Stadt Hall immer noch als "Sonderzone Kaserne" gewidmet ist.
Schließlich wurde der Verkauf erneut ausgeschrieben, den Zuschlag bekam der Bestbietende. Das war zur Überraschung vieler keine Bau- oder Immobilienfirma sondern eine Bietergemeinschaft von vier Thaurer und einem Rumer Gemüsebauern. Die fünf Landwirte sind alle sehr erfolgreich, ihre Bauernhöfe, die immer noch in den Ortszentren liegen, sind eigentlich schon Gewerbebetriebe und platzen aus allen Nähten. Deswegen bemühte man sich um eine Aussiedlung ins Grüne. Obwohl die Gemeinde Thaur diese Pläne unterstützte, stieß man beim Land Tirol, das die Aussiedlung auch genehmigen musste, auf Schwierigkeiten. "Das Land Tirol sieht es nicht gern, wenn tausende Quadratmeter schönstes Ackerland zugebaut wird", weiß Romed Giner, Sprecher der Bietergemeinschaft. "Einer von uns hat die Idee gehabt 'Lasst uns doch die Kaserne kaufen'. Wir haben uns das angeschaut und sofort gesehen, das das funktionieren kann", erzählt Giner. Die Bauern haben schon einen fixen Plan, wie sie das Areal mit den Gebäuden unter einander aufteilen. "Die Lager und die Werkstätten sind ideal für uns. Dort können wir unsere Maschinen unterbringen und under Gemüse lagern, waschen und verarbeiten. In den ehemaligen Wohngebäuden können wir unsere Landarbeiter unterbringen. Das ganze wird kein Provisorium, sondern soll uns für viele Jahre dienen. Wir sind keine Spekulanten sondern denken an die Zukunft unserer Landwirtschaft", stellt Giner klar.

Gutes Geschäft für Hall?

"Auch Hall wird von uns profitieren. Die Zufahrt erfolgt über Thaurer Straßen, die Haller werden durch uns keinen Verkehr haben. Dafür bekommen sie die Kommunalsteuer, da die Landarbeiter (ca 100 Ganzjahresarbeitsplätze und 150 Saissoniers), am Betriebsstandort in Hall gemeldet werden. Das ist doch ein gutes Geschäft", glaubt Giner
Weniger positiv sieht die FPÖ. „Der Kauf des Areals der ehemaligen Straub-Kaserne wäre für Hall eine Jahrhundertchance gewesen. Auf diesem Areal hätte ein Gewerbepark entstehen, Jobs hätten geschaffen werden können, Kommunalsteuern wären geflossen“, kritisiert FPÖ-Nationalrat Peter Wurm.
"Wenn fünf Gemüsebauern finanziell potenter sind als die öffentliche Hand, so lässt dies tief blicken. Die Bietergemeinschaft rund um fünf landwirtschaftliche Betrieben aus Thaur hätte jene unternehmerische Umsicht, Weitsicht und Finanzstärke bewiesen, die der ÖVP-Führung in Hall gänzlich fehle", so Wurm.
Auch StR Christina Haslwanter (Liste Für Hall) kritisiert den Verkauf an die Bauern. "Das ist eine ordentliche Watschn für die Stadtführung. Hall hätte sich den Zugriff auf das Areal sichern sollen. Zum kolportierten Preis von unter 13 Millionen Euro wäre das ein gutes Geschäft gewesen. Die Stadt hätte das Areal entwickeln und gewinnbringend an Investoren weiter verkaufen können.
Bgm. Eva Posch (ÖVP) wollte sich zum Verkauf nicht äußern, bis er rechtswirksam geworden ist. Die Verträge sollen noch vor Weihnachten unterschrieben werden.
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