Interview mit Bgm. Benedikt Erhard
Neuigkeiten aus der Gemeinde Lans

Bgm. Benedikt Erhard im Gespräch mit den BezirksBlättern. | Foto: Kendlbacher
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Im Rahmen unserer Serie BezirksBlätter vor Ort haben wir diesmal mit dem Lanser Bgm. Benedikt Erhard über die aktuelle Dorfentwicklung gesprochen.

Interview

BezirksBlätter: Herr Bürgermeister, könnten Sie uns einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Projekte in der Gemeinde Lans geben?
Bgm. Erhard:
Nach fünf Jahren und einem Hürdenlauf, der ziemlich herausfordernd war, sind wir endlich so weit, das wir mit der Wohnanlage Oberes Feld zwei beginnen können. Am 5. April wird das Projekt allen WohnungswerberInnen vorgestellt. Wir haben in der Zwischenzeit die Vergaberichtlinien angepasst und das Wohnungswerberegister digitalisiert, sodass wir nach der Projektpräsentation zügig in die Vergabe der 44 Wohneinheiten gehen können. Es ist ein Vollholzbau, der sehr viel Vorlaufzeit und eine sehr detaillierte Planung benötigt. Die Fertigstellung dafür ist Ende 2025/26 vorgesehen. Trotz der Schwierigkeiten der explodierenden Kosten, können wir eine hohe Qualität gewährleisten. Erwähnenswert ist auch: Erst kürzlich haben wir die letzte Bewilligung für die Einrichtung einer Aushubdeponie (hinter dem Sportplatz) bekommen. Dadurch können wir zig Tonnen von CO₂ einsparen, weil wir den Aushub vom Oberen Feld bei uns direkt im Dorf deponieren können.

Was bedeutet dieser Schritt für die Gemeinde?
Für die 44 Familien bzw. Haushalte wird sehr qualitativer Wohnraum geschaffen werden. Bis jetzt gab es am Oberen Feld nur Eigentumswohnungen und jetzt kommen einige Mietwohnungen dazu. Das ist vor allem für die soziale Entwicklung wichtig, weil trotz aller Förderungen das Eigentum nicht für jeden leistbar ist. Wir bieten mit dem Pilotprojekt altersgerechtes Wohnen an und das ist für das Dorf ganz, ganz wichtig!

Welche Schwerpunkte setzt die Gemeinde derzeit in Bezug auf Infrastrukturprojekte?
Ein paar Schritte haben wir bereits gesetzt, wie zum Beispiel die Wasserversorgungsanlage im nordöstlichen Bereich der Gemeinde. Dank dem Entgegenkommen des Isserwirts konnten wir eine neue Hauptwasserleitung legen, ohne die Straße aufzumachen, weil wir diese beim Isser durchlegen konnten. Sonst hätten wir ein halbes Jahr eine Baustelle gehabt, doch dieser Kelch ist zum Glück an uns vorübergegangen. Heuer wird nicht viel passieren, nächstes Jahr aber werden wir an der Römerstraße die Engstelle beseitigen. Die Fußgänger haben dort ein Riesenproblem. Durch Gespräche mit dem Land und fünf Grundeigentümern ist es gelungen, ein Projekt zu realisieren. Von der Zufahrt zum Oberen Feld wird es in beide Richtungen eine Busbucht geben. Gleichzeitig können wir durchgängig einen zwei Meter breiten Gehsteig auf der Westseite der Landesstraße realisieren. Die Umsetzung dafür ist 2025 vorgesehen.

Thema Energie: Photovoltaik auf Gemeindegebäuden. Was hat sich hier in Lans getan?
Als e5-Gemeinde müssen wir selbst was tun. Erst kürzlich haben wir die Photovoltaikanlage auf das Gemeindehaus draufgebaut. Diese erzeugt mit ihren 98 PV-Modulen Strom für ca. zehn Haushalte. Danach kommt noch die alte Schule dran, wo unter anderem auch Sanierungsarbeiten vorgesehen sind. Auch der Bauhof soll mit Photovoltaik ausgestattet werden, das hängt aber auch von der Finanzierbarkeit ab.

Welche Neuerungen gibt es, die die Lebensqualität der Lanserinnen und Lanser verbessert?
Seit kurzem haben wir mit der Praxis von Frau Dr. Veronika Hörbst eine tolle Allgemeinmedizinerin. Sie bietet ein Gesundheitsangebot bei uns mitten im Dorf für jedermann, für das uns vermutlich ziemlich viele beneiden werden. Das ist ganz, ganz toll und darauf sind wir sehr stolz.

Wie schaut es mit dem öffentlichen Verkehr aus? Ist die Bevölkerung mit den Fahrzeiten zufrieden?
Wir haben einen Zehn-Minuten-Takt mit der Linie J über Igls nach Innsbruck und einen 15-Minuten-Takt mit der Linie M über Fagslung – Sistrans nach Innsbruck. Die Lanser sind damit sehr zufrieden. Aber natürlich sind auch die Anrainer belastet, wenn alle zehn Minuten ein Bus durchfährt. Es sehen aber alle ein, dass es besser ist, dass ein Bus durch die Gegend fährt, als wenn alle mit dem Pkw fahren. Wir sind wirklich fantastisch angebunden, und das war allen voran die Leistung der Region.

Abschließend, welche Vision haben Sie für die Zukunft von Lans und welche Ziele möchten Sie erreichen?
Ich denke, es muss und wird möglich sein, Lans, mit seinem sehr ländlichen Charakter über die Runden zu bringen. Zumindest für die nächsten 30 Jahre, was danach passieren wird, werden wir nicht bestimmen. Wenn es uns gelingt, noch eine Generation dieses wohlhabende Leben zu ermöglichen, ohne zu vergessen, das wir nicht alleine sind, das wäre etwas, was ich mir als Vision ganz stark wünsche. Gerade weil wir so wohlhabend sind, sollten wir ein soziales Gewissen behalten, dass wir auch für Flüchtlinge offen sind und die Fremden nicht rausschmeißen, auch wenn sie eine andere Hautfarbe haben. Das ist das, was ich mir wünsche, und ich glaube, dass uns das in Lans gelingt, weil wir eine sehr lebendige und sehr gute Dorfgemeinschaft haben.


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