Die Frau Wimmer hat’s g’wusst!

Foto: Volksbühne Ampass

AMPASS. Wer kennt sie nicht: die wachsame Hausbesorgerin, die alles sieht und angeblich alles weiß. Nun, der glückliche Besitzer eines Hauses vielleicht nicht, eher der Mieter in einem Mehrparteienhaus. So auch in Herrn Meiringers Mietshaus, als zwei unerlaubte Untermieter einziehen und reichlich Stoff für den Tratsch von Concierge Frau Wimmer liefern. Das alles in der Komödie „Tratsch im Stiegenhaus“ von Jens Exler im geräumigen Gemeindesaal Ampass. Spielleiter Heinz Baumgartner geleitet die drei Damen und vier Herren des Laienensembles ohne Schnörkel durch die vier Akte, wobei keine Langatmigkeit aufkommt, auch bleibt Raum für persönliches Improvisieren, was bei Texthängern in diesem Genre ein Leichtes wäre. Wohlbekannte Situationen im oben geschilderten Wohnmilieu führen durch Halbwahrheiten, Vermutungen, Erpressungen und Verdrehungen zu einer gehörigen Verwirrung, die sich erst gegen Schluss entknotet.
Andreas Gänsluckner gibt lustvoll den Herrn Binder, ihm gelingt überzeugend die Metamorphose vom alten Grantscherm zum flotten Jungsenior, auf Augenhöhe dazu Birgit Gänsluckner als Nachbarin Maria Lindner, fesch und schlagfertig, Martin Dichtl erfreut als Hausherr, Metzgermeister und Schwerenöter, Markus Rutter kann als Firmenchef und geläuterter Vater Schindler glaubwürdig agieren, Kajetan Fuisz ist der sympathische Neffe Martin von Egon Binder, Viktoria Klingler verzaubert mit Ausstrahlung und Eloquenz Schindlers Tochter.
Lisi Lechner kniet sich tief in das Wesen der intriganten Tratschen Rosa Wimmer und kann damit zeitweise das Geschehen mit spürbarer komödiantischer Verve an sich reißen. Was sich oft am Rande des Klamauks bewegen könnte, wird durch Tempo und punktgenaue Sager aufgefangen, die Zeit (ca. 2 1/2 Std.) verfliegt im Nu. Für das gelungene Bühnenbild mit typischer Stiegenhausatmosphäre kann man vorbehaltlos gratulieren. Eine echte Unterhaltung, die eine längere Spielzeit verdienen würde.

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