Begeisterung pur für Dorftaxi
Ältere Damen und junge Mütter seien diejenigen, die das Dorftaxi in Thaur am öftesten in Anspruch nehmen.
Kapons hat nun einen Anschluss: Dank des Probetaxibetriebes sind nun die zirka 1.000 Bewohner des höhergelegenen Thaurer Ortsteiles an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich vor Ort ein Bild gemacht und sind eine Runde mit dem "ThA-XI" mitgefahren.
Den Zuschlag für den dreimonatigen Probebetrieb hat die Innsbrucker Firma "Diamond Travel Service Tyrol" bekommen. Noch ist das Angebot gratis: Mitte Dezember soll ausgewertet werden, wie es von der Bevölkerung angenommen wird und wo man noch Verbesserungen ansetzen könnte.
Gerne genutzt
Eins steht aber jetzt schon fest: Das Taxi wird von den Kaponsern gerne genutzt. Andreas – einer der drei Chauffeure, die die Strecken zwischen Dorfmitte und Kapons abfahren – ist mit den Bewohnern viel im Gespräch. Er beobachtet, dass besonders ältere Damen mitfahren. Sie erklären ihm, sie würden nun mehr außer Haus gehen und dadurch mehr am Dorfleben – wenn auch nur um auf einen Kaffee zu gehen – teilhaben. Eine Dame steigt im Zentrum ein, Andreas zwickt ein Loch in die Plastikkarte – ein Ticket für 20 Fahrten – und fährt gemütlich wieder nach Kapons. Vor der Haustür lässt er die Dame aussteigen. Sie meint, es wäre nützlich, wenn es das Angebot auch am Nachmittag geben würde.
Keine fixen Abfahrtszeiten
Es gibt nur Sammelpunkte (zirka 15) und keine Abfahrtszeiten. Das Taxi fährt zirka alle 17 Minuten an den Punkten vorbei. Nicht ideal, wenn man sich an die Abfahrtszeiten der Öffis halten muss. "Wir sind in einem Slalomkurs", erklärt Bgm. Christoph Walser dazu. "Wenn wir Haltestellen und genaue Abfahrtszeiten definieren, fallen wir unter die Konzessionspflicht und das bedeutet einen unhaltbaren Kostenpunkt."
Nur wochentags am Vormittag
Nur wochentags am Vormittag
Derzeit fährt das Taxi von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 Uhr. Die BewohnerInnen, meint Andreas, machen Stimmung im Dorf und erzählen über das tolle Angebot. "Es ist eine Investition in die Bevölkerung", sagt Walser. "Wir werden alle Wünsche sammeln und dann aber auch sagen müssen, wenn etwas finanziell nicht tragbar ist. Am Ende muss es eine Kosten-Nutzen-Rechnung sein", fügt er aber auch hinzu. In Zukunft würde das 20-Fahrtenticket 10 € kosten. Auch steht im Raum, das Angebot auf Samstagvormittag auszuweiten.
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