Tradition trifft auf Handwerkskunst

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NÖBLING (nic). Seit rund 60 Jahren beschäftigt sich Annemarie Themeßl einmal im Jahr mit dem Thema Ernedankkrone. "Als Kind war ich eher staunende Beobachterin, doch später habe ich das Binden der Ähren selbst erlernt," erklärt die Nöblingerin, die heute zur Pfarrgemeinde Grafendorf gehört.
Inzwischen gibt die 72-Jährige ihr Wissen gern an jüngere Frauen im Dorf weiter. Verändert hat sich auch die Häufigkeit, in der die Krone neu gebunden wird. "Früher wurde sie nach dem Fest einfach so einelagert. Oft fierten die Mäuse dann im Winter Kirchtag und die Krone war im nächsten Jahr zerstört," erinnert sich Annemarie Themeßl.
Da es auch immer schwieriger wird passende Ähren zu inden, ist der Umgang sorgsamer. Seit letztem Jahr hängt das beeindrukende Gebilde in Folie verpackt unter dem Dach des Pfarrhofes - in sicherer Höhe.
Während in diesem Jahr Leifling, eine der vier Gemeinden, die zur Pfarrei Grafendorf gehören, das Schmücken übernimmt, ist Nöbling 2014 dran. Und dann wird die gesamte Erntedankkrone wohl wieder erneuert werden müssen.
Wichtig ist der richtige Zeitpunkt für das Binden der Ähren - sie dürfen nicht geknickt sein. "Bei uns im Gailtal wird immer weniger Getreide angebaut, so dass das Sammeln der verschiedenen Getreidearten schwierig geworden ist," erklärt ie Expertin. Weizen, Roggen, Gerste und Hafer gehören dazu, denn die Krone hat vier Bögen.
In vielen Stunden Arbeit werden dann kurze Ährenbündel gebunden und dann schuppenartig auf dem Gestell befestigt. Der eigentliche Erntedankschmuck kann frühestens am Vorabend der Feier ergänzt werden. Dann steht die Krone auf einem hölzernen Gestell und wird mit frischen Feldfrüchten umlegt.
Ein Kreuz aus Blumen bildet die Krone und Annemarie Themeßl flechtet, sozusagen als Nöblinger Besonderheit, einen Rosenkranz aus Tagetes, die sie in ihrem Garten anpflanzt. In der Regel wird die Erntedankkrone von den Zechburschen in die Kirche getragen, wo sie noch einige Tage nach der Erntedankfeier stehen bleibt. Anfang Oktober sind in vielen Gemeinden im Gailtal solche Feiern. In Nöbling verbindet man das mit dem Jahrestag des Schutzpatrons und dem Pfarrfest. In diesem Jahr ist das der 29. September.

ZUR PERSON:

Name: Annemarie Themeßl

Alter 72 Jahre

Geboren in

Familienstand: verheiratet

Kinder:

Wohnt in Nöbling/Dellach i. Gailtal

Hobbys: Blumen und Erntedankkronen

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