Hernals
Bewohner in der Beheimgasse wollen "Domina-Studio" verhindern

- In der Beheimgasse 74 im Firmensitz der Kubelka Group soll schon bald ein "Domina-Studio" entstehen. Die Bewilligung steht hingegen noch aus.
- Foto: Ipirotis/MeinBezirk
- hochgeladen von Lukas Ipirotis
In der Beheimgasse 74 soll ein ehemaliges Babyschwimmbad zum "Prostitutionslokal" umgebaut werden. Bewohnerinnen und Bewohner fürchten negative Folgen für ihre ruhige Straße. Der verantwortliche Besitzer des Gebäudes spricht hingegen von einem diskreten "Domina-Studio".
WIEN/HERNALS. Die Beheimgasse ist eine ruhige Straße. Parallel zur Hernalser Haupstraße, die die meisten Autos abfängt, ist sie nur selten von viel Verkehr geplagt. Doch das könnte sich laut der ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner schon bald ändern.
Denn MeinBezirk liegen Informationen vor, wonach in einem Gebäude in der Beheimgasse 74 ein "Prostitutionslokal" entstehen werde. Laut Anrainerinnen und Anrainer soll dafür eine Örtlichkeit genutzt werden, die ehemals als Babyschwimmbad genutzt wurde. Das gefällt nicht allen Nachbarinnen und Nachbarn, die sich jetzt zur Wehr setzen wollen.
Baupolizei prüft die Bewilligung
Bereits Anfang September haben alle Anrainerinnen und Anrainer im Umfeld der Beheimgasse 74 einen Verständigungsbrief der MA 37 (Baupolizei) erhalten. Darin wurde bekannt gegeben, dass schon im Mai ein Ansuchen um eine Baubewilligung bei der Behörde eingegangen wäre. Im bestehenden Mehrfamilienhaus soll das Erdgeschoss aufgelassen werden, um darin ein "Prostitutionslokal" zu errichten, heißt es dort.
Auf Nachfrage bei der Behörde wird betont, dass aus baurechtlicher Sicht hingegen nichts gegen das Vorhaben sprechen würde. "Als Baupolizei können wir nichts dagegen unternehmen, da wir Entscheidungen auf Basis der geltenden Rechtslage treffen (müssen)", so eine Sprecherin der MA 37.
Beheimgasse möchte sich wehren
Seitens der Anwohnerinnen und Anwohner findet man aber klare Worte zu dem Vorhaben. "Diese Region in der Beheimgasse hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt", erklärt ein Bewohner der Beheimgasse gegenüber MeinBezirk. Ein "Prostitutionslokal" könne diese Entwicklung gefährden: "Ein Bordell hat in dieser Gegend, die von sehr vielen jungen Familien bewohnt wird, keinen Platz", schließt der Anwohner.

- Das Kinderbecken steht in einem Zubau im Innenhof des Gebäudes und wurde ursprünglich von einem Verein als Babyschwimmbad genutzt, heißt es seitens der Bewohnerinnen und Bewohner. Wie es zukünftig Verwendung finden wird, ist hingegen unklar.
- Foto: Z.V.g.
- hochgeladen von Lukas Ipirotis
Der Hernalser betont, dass in der Straße, die direkt zum Postsportplatz führe, abends viele Kinder auf der Straße spielen würden. Es herrscht Unverständnis, warum gerade hier ein "Bordell" errichtet werden müsse. Man entschied sich schlussendlich dafür, eine Online-Petition zu erstellen, die es bislang schon auf fast 300 Stimmen brachte, um sich gegen das Lokal zu wehren.
Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ) möchte jedoch keine falschen Erwartungen erzeugen. "Auch wenn ich die Bedenken der Nachbarn wirklich nachfühlen kann, steht mir kein rechtliches Mittel zur Verfügung, um diesem Lokal, wenn die Behörden keine rechtliche Möglichkeit haben, eine Genehmigung zu verhindern."
"Wir selbst sind Teil der Nachbarschaft"
MeinBezirk hat bei dem Besitzer der Immobilie, Fabian Kubelka der Kubelka Group, nachgefragt, wie mit dem Widerstand gegen das Bauvorhaben umgegangen werde. So unterstreicht er, dass der Begriff "Prostitutionslokal" aus "rein baurechtlichen Gründen gewählt" worden sei. Dies entspreche jedoch nicht dem eigentlichen Konzept. Vielmehr soll es sich bei dem Lokal um ein "High-Class-Domina-Studio" handeln, "nicht um ein Bordell oder Laufhaus".
"In einem Domina-Studio finden keine klassischen Bordell-Dienstleistungen statt. Es handelt sich um einen spezialisierten Bereich, in dem ausschließlich einvernehmliche, klar vereinbarte Sessions zwischen Erwachsenen stattfinden", so Kubelka. Dem Immobilienbesitzer sei es daher sehr wichtig zu betonen, dass "Diskretion und Seriosität" an oberster Stelle stehen werde. Es gäbe etwa keine Laufkundschaft, da ausschließlich mit Terminvereinbarungen gearbeitet werde. "Wer das Studio nicht kennt, wird es von außen nicht einmal bemerken."
Der Besitzer unterstreicht weiters, dass seine Familie seit 1995 selbst Teil der Nachbarschaft sei: "Wir würden in unserem langjährigen Zuhause niemals ein Projekt umsetzen, das unsere eigene Wohnqualität beeinträchtigt oder die Sicherheit unserer Familie gefährden würde." Kubelka hofft weiters auf einen respektvollen Austausch mit den Anrainerinnen und Anrainern: "Von dem Studio wird keinerlei Belästigung, Störung oder erkennbare Außenwirkung ausgehen. Wir bitten daher um eine faire, faktenbasierte Diskussion statt um pauschale Ablehnung aufgrund von falschen Annahmen."
Laut der MA 37 ist aktuell noch ein Ermittlungsverfahren anhängig. Somit gäbe zum aktuellen Stand noch keine Bewilligung für das Lokal.
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