Beislkultur
Weihnachtsstimmung im "Pappel"
Im Herzen von Hernals befindet sich das soziale Beisl namens ‚Pappel’. Seit Jahren sorgen hier ein engagiertes Team unter der Leitung des aufmerksamen Therapeuten Reinhard Pölzl sowie Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen für das leibliche Wohl der Gäste.
Das gemütliche Beisl am Parharmerplatz 11 gibt es seit 2002. Benannt ist das Lokal nach den hochgewachsenen Pappel-Bäumen vis-à-vis. Reinhard Pölzl leitet die Einrichtung seit 1 Jahr mit Herz und Leidenschaft. „Insgesamt haben wir 21 Klienten, darunter viele Menschen mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, die im Beisl abwechselnd tätig sind. Manche haben eine eigene Wohnung oder leben in betreuten Wohnformen und bekommen bei uns die Gelegenheit ihren Alltag zu strukturieren“, erklärt Pölzl. Laut des erfahrenen Psychotherapeuten sei es besonders wichtig, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen einen geregelten Tagesablauf haben und einer Beschäftigung nachgehen. Im 'Pappel’ gibt es einen Arbeitsplan, der von den Klienten eingehalten werden muss. „Wir haben 5 unterschiedliche Arbeitsbereiche. Dabei kann man sich aussuchen, wo man eingeteilt werden möchte. Entweder als Servicekraft, Koch und Küchenhilfe, in der Waschküche oder im Kreativraum“, fügt der Betriebsleiter hinzu. Pro Schicht gibt es einen Betreuer, der die Arbeiten anleitet. Der Kontakt nach Außen, mit dem Grätzel und seinen Bewohnern, ist sehr wichtig und soll gepflegt werden. Daraus ist die Idee dieses speziellen Gastronomiebetriebes entstanden. Gefördert wird das Beisl durch den 'Fonds Soziales Wien’ (kurz FSW).
Schmackhafte Fladen als Spezialität des Hauses
Im Hauseigenen Steinbackofen werden von Mittwoch bis Freitag frische Fladen zubereitet, die beliebig gefüllt werden können. „Die vegetarische Flade steht erst seit kurzem auf dem Menüplan und ist sehr beliebt. Es gibt aber auch Jahreszeitenfladen und Monatsfladen, die für Abwechslung sorgen“, so Pölzl, der gleichzeitig über mangelnde Kundschaft während der Wintermonate klagt. „Im Sommer, wenn wir unseren Gastgarten geöffnet haben, ist natürlich viel mehr los. Dann kommen auch unsere Stammkunden, die bis in die späten Abendstunden bei uns verweilen. Leider ist es im Winter zu ruhig. Wir sind ständig am überlegen, was wir diesbezüglich machen könnten. Vielleicht einen Winter-Schani. In Paris gibt es das schon ewig.“
Zeit für Besinnung
Am Heilig Abend bleibt das Beisl geschlossen. Nur das Büro und die Gemeinschaftsräume auf der Hinterseite des Gebäudes haben zu Weihnachten und Silvester geöffnet. Die Mitarbeiter des Beisls freuen sich schon jetzt auf ein besinnliches Fest und sind schon fleißig am Kekse backen. „Wir feiern alle gemeinsam am 23. Dezember. An dem Tag werden wir in der Gemeinschaftsküche ein festliches Mahl zubereiten, bei dem alle mithelfen und die Zeit entspannt miteinander verbringen. Am 24. wird es nicht viel anders sein“, schmunzelt Pölzl. Den persönlichen Kontakt zu seinen Mitarbeitern und Klienten schätzt er sehr. „ Ich weiß, dass sie sich besonders freuen, wenn es Kundschaft gibt und sie gefordert werden. Deshalb ist es mein größter Weihnachtswunsch, mehr Gäste zu haben, die wir bewirten können."
Mehr Infos zum 'Pappel' unter www.pappel.komit.at und www.facebook.com/komit.pappel
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