Autoattacke in Großrust
42-jähriger Syrer mit PKW auf Pensionist losgefahren
Acht Geschworene urteilten am Landesgericht St. Pölten darüber, ob ein 42-jähriger Syrer am 25. Mai 2020 in Großrust mit Tötungsabsicht auf einen Pensionisten losfuhr, der sich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit brachte.
GROSSRUST (ip). Anlass für die Auseinandersetzung waren 6.000 Euro Schulden, die ein Bekannter des Syrers sich als Kaution für die Werkstatt des 67-Jährigen geliehen hatte. In Absprache mit dem Bekannten wollte sich der vorbestrafte Asylant das Geld aus der Werkstatt holen. Der Besitzer verwehrte dem Fremden den Zutritt, der daraufhin ausrastete, auf den Pensionisten einschlug und auf ihn eintrat, als dieser zu Boden gegangen war.
Syrer bekannte sich teilschuldig
Dem verletzten Mann gelang es, sich zu entfernen. Der Syrer montierte die Kennzeichentafeln von seinem PKW, fuhr los und als er seinen Kontrahenten bei der Ausfahrt sah, gab er Gas.
„Mit quietschenden Reifen und Vollgas“, wie Staatsanwalt Leopold Bien erklärte, sei der Angeklagte auf den Mann zugefahren, wobei man von etwa 40 km/h ausgehe. „Wollte oder hat er es für möglich gehalten, dass er stirbt?“, so die zentrale Frage Biens an die Geschworenen.
Der Syrer, der sich zunächst weigerte, seine Kopfbedeckung abzunehmen, bekannte sich gegenüber Richter Slawomir Wiaderek teilschuldig. „Er schaut grimmig aus“, meinte Verteidiger Franz Pechmann, aber man wisse nicht, was in seinem Kopf vorging und nur, weil er bereits wegen Körperverletzung vorbestraft ist, handle es sich hier um keine Mordabsicht. Er habe das Gefühl gehabt, das Opfer, das eine bedrohliche Position eingenommen hatte, wolle ihn nicht wegfahren lassen, sondern die Polizei rufen. Zu Körperverletzung und Nötigung sei sein Mandant geständig.
„Was wäre passiert, wenn der Mann nicht ausgewichen wäre?“, fragte Wiaderek. „Ich hätte in die andere Richtung gelenkt“, antwortete der 42-Jährige, dessen Schilderung seitens des Gutachters für möglich gehalten wurde. Darüber hinaus führte er aus, dass der Angeklagte nur mit etwa 20 bis 30 km/h gefahren war und ein Ausweichen noch möglich gewesen wäre.
„Er ist mit einem Stein in der Hand auf das Auto zugegangen“, bestätigte auch der Begleiter des Syrers, was das Opfer bestritt. „Ich hab etwa 40 Zentimeter vor ihm auch nach Rechts gelenkt“, so der Angeklagte, der zugab, extrem wütend gewesen zu sein.
Gegen Mordversuch gestimmt
Mit 8:0 stimmten die Geschworenen gegen den Mordversuch, den auch Bien am Ende des Prozesses anzweifelte. Zu dem rechtskräftigen Urteil, zwei Jahre Haft wegen schwerer Nötigung und versuchter schwerer Körperverletzung, meinte Pechmann: „Ich bin damit absolut zufrieden.“
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