AMS schickt Mutter ins Freudenhaus

ST. PÖLTEN (wp). "Als mir bewusst war, wohin mich das Arbeitsmarktservice (AMS) vermitteln wollte, fiel ich aus allen Wolken", ist Martina O. entsetzt. Die Kellnerin und Mutter von zwei Kindern sucht bereits seit einiger Zeit Arbeit. Jüngst erhielt sie eine Empfehlung, die es in sich hatte. Sie sollte sich in einem bekannten Nachtklub, der "PussycatVilla" in Viehofen, vorstellen. 1.800 Euro netto plus Provisionen winkten als Monatseinkommen.

AMS: "Vergessen Sie´s"

"Ich mag schon einen Job, wo etwas los ist", erklärt die 31-Jährige, "aber dass man mir eine Tätigkeit in einem Sex-Lokal zumutet, finde ich nicht okay." Empört rief sie beim AMS an. Erst beim zweiten Mal fand sie ein offenes Ohr. "Man verband mich zu einer Vermittlerin, die mir empfahl, die Sache zu vergessen". Glücklicherweise. Denn hätte sie sich geweigert dort vorstellig zu werden, hätte sie als Arbeitssuchende theoretisch Nachteile in Kauf nehmen müssen.

Keine Prostitution

Ob denn vorab nicht geprüft wird, bevor ein Job wie dieser angeboten wird bzw. die Arbeitssuchenden darauf hingewiesen werden? Thomas Pop, St. Pöltens AMS-Leiter: "Grundsätzlich nehmen wir solche Stellen nicht in unser Programm. Wenn schon, dann wird das selbstverständlich geprüft". Manchmal komme es aber vor, dass derartige Unternehmen unter einem anderen Namen, etwa als Consulting-Firmen Arbeitskräfte suchen. "Außerdem heißt es ja nicht, dass hier ein Job als Prostituierte vermittelt wird, sondern eine Kellnerstelle in einem Nachtklub".

"80 Euro für Nachtjob"

Bei Anrufen an der Rezeption der PussycatVilla wird bestätigt, dass man eine Arbeitskraft suche. Man könne nächste Woche gleich vorstellig werden. Zwei Tage nach Beginn der Recherchen ist der Job bereits besetzt. Am Sonntag vor Redaktionsschluss erklärt der Chef des Klubs, man suche aber nun eine Kellnerin für die Filiale in Wilhelmsburg. "Von 20 bis 6 Uhr, 80 Euro Mindestlohn für die Nacht plus Prozente", lautet die Auskunft. Montags blickt AMS-Leiter Pop in den Computer, findet aber unter dem bekannten Firmennamen keine Eintragung. Er vermutet, dass hier etwas falsch gelaufen sei und verspricht, der Sache nachzugehen.

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