Autoverkäufer erfand Horrorszenario

Staatsanwalt Karl Fischer | Foto: Probst

ST. PÖLTEN/HERZOGENBURG (ip). Weil ihm seine Schulden bei weitem über den Kopf gewachsen waren, wendete sich ein 43-jähriger Autoverkäufer aus dem Bezirk St. Pölten an das Landeskriminalamt und zeigte zwei serbische Geschäftspartner an – mit einer frei erfundenen Horrorgeschichte.
Seit Jänner 2012 sei er von den beiden Serben massiv bedroht worden. Er habe ihnen 60.000 Euro überweisen müssen. Ihrer Forderung Nachdruck verliehen sie, indem sie den Familienvater nach Wien entführt, in einem Keller gefesselt festgehalten und misshandelt hätten. Massive Drohungen gegen Frau und Kind hätten den Autoverkäufer veranlasst, zur Polizei zu gehen, so der hoch verschuldete Mann im März vor den Beamten des Kriminalamtes.

Auch seine Ehefrau versetzte der 43-Jährige mit dieser Aussage in Angst und Schrecken. Schließlich landete die gesamte Familie als Schutzmaßnahme in der Zentrale des Einsatzkommandos COBRA in Wiener Neustadt, während die Ermittlungen gegen die beiden Serben in Gang gesetzt wurden. Nachforschungen, sowie die Überwachung von Nachrichten brachten schließlich Unglaubliches ans Licht: Die Geschichte des Verkäufers war frei erfunden.

Gegenüber dem St. Pöltner Richter Helmut Weichhart fiel es dem Angeklagten schwer, die Frage nach dem Warum zu beantworten. Möglicherweise habe er gehofft, dass die Polizei mit dieser Geschichte im Hintergrund vehementer jene beiden Serben ausforscht, denen der 43-Jährige für dubiose Geschäfte angeblich jede Menge Geld überlassen, von angeblichen Gewinnen aber nichts gesehen habe.
In diese Geschäfte investierte auch ein 49-Jähriger, den der Beschuldigte im Krankenhaus kennen gelernt hatte. Immerhin 141.000 Euro flossen dabei angeblich nach Serbien. Dieser Geldgeber war eingeweiht, während sechs weitere Männer mit falschen Storys gelockt rund 150.000 Euro auf den Tisch legten. So bat er etwa unter dem Vorwand, seine Frau habe in Belgien jede Menge Golddukaten geerbt, für deren Beschaffung er einen Vorschuss brauche, Geld herausgelockt.
Zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Karl Fischer bekannte sich der Angeklagte im letzten Moment schuldig, was eine gänzlich bedingt ausgesprochene Freiheitsstrafe von zwei Jahren ermöglichte (rechtskräftig).

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