Das Übel mit dem Vergessen
Durch die hohe Lebenserwartung erkranken immer mehr Menschen an Demenz. Ab sofort gibt es Hilfe im Tal.
PIELACHTAL (red). Man beschrieb sie immer als fitte Omi, die ihren Haushalt nach wie vor tadellos führte, hervorragend kochte, gerne ihre Enkerl um sich hatte und ihre Einkäufe selbstständig erledigte. Plötzlich ist die Suppe versalzen, Sachen verschwinden aus unerklärlichen Gründen und eine Wesensveränderung ist festzustellen. Dieses Szenario kann in Niederösterreich jede/n vierte/n 80-Jährige/n treffen - Diagnose Demenz.
Laut niederösterreichischem Hilfswerk wird die Zahl der Demenzerkrankten in den nächsten Jahrzehnten um ein Vielfaches ansteigen. "Im Jahr 2000 litten in Österreich insgesamt 90.500 Personen daran. Experten schätzen, dass sich die Zahl bis zum Jahr 2050 auf etwa 233.800 erhöhen wird", so ein Sprecher des Hilfswerks.
Angehörige sind gefordert
Der Krankheitsverlauf kann ganz schleichend vonstatten gehen: "Zu Beginn verschlechtern sich Gedächtnisleistung, Denkvermögen, Sprache und praktisches Geschick. Dann werden die persönlichen Beeinträchtigungen stärker. Das Verrichten alltäglicher Arbeiten fällt immer schwerer. Im fortgeschrittenen Stadium wird eine ständige Beaufsichtigung und eine intensive Betreuung notwendig." Aber der Weg in ein Heim ist vermeidbar, denn das Hilfswerk bietet ab jetzt eine Pflege für Demenzkranke in den eigenen vier Wänden an. Sogenannte Demenzbeauftragte betreuen Angehörige und Kranke. Im Pielachtal ist dies Jennifer Graf. Diese rät nach einem Verdacht auf Erkrankung ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um diesen zu verifizieren. Bestätigt sich der Verdacht, ist es laut Graf wichtig, dass sich Angehörige mit dieser Tatsache auseinandersetzen und gegebenfalls Hilfe suchen. Betroffene und deren Angehörige erhalten unter 02764/34 03 und pflege.lilienfeld@noe.hilfswerk.at Infos.
Zur Sache:
Eine frühzeitige Diagnose von Demenz und eine individuelle Therapie sind von großer Bedeutung. Im Jahr 2000 litten in Österreich insgesamt 90.500 Personen daran. Experten schätzen, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf etwa 233.800 erhöhen wird. Das Hilfswerk empfiehlt neben Erstberatungen, das Gedächtnis der Kranken mit Spielen wie Memory auf Trab zu halten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.