Ganoven begingen sieben Coups in nur einer Nacht
ST. PÖLTEN (ip). Mitte Februar dieses Jahres reisten zwei Polen nach Österreich, um in nur einer Nacht sieben Tankstellen und PKW-Besitzer heimzusuchen. Vorschlaghammer, Brecheisen, Messer und Pfefferspray hatten sie für alle Fälle im Gepäck. „Sie haben ja schon einige Erfahrungen gesammelt“, stellte der St. Pöltner Richter Markus Pree bei der Bestandsaufnahme der zehn vorwiegend einschlägigen Vorstrafen des älteren Ganoven fest. „Wir haben kein Geld gehabt“, war die Begründung der beiden Angeklagten, man sei aber nur dieses eine Mal nach Österreich zum Stehlen gekommen. „Für Serientäter eher ungewöhnlich“, erklärte Pree, doch damit war die Gewerbsmäßigkeit, die Staatsanwältin Kathrin Bauer dem Duo vorwarf, in Frage gestellt. Die Opfer der beiden Polen, zu denen unter anderen PKW-Besitzer aus dem Raum St. Pölten, Melk und Linz, sowie Tankstellenpächter aus Aspern und Linz gehörten, hatten noch Glück im Unglück, da die Beute – von Münzen aus Staubsauger- und Waschanlagen bis zu Notebooks, Digitalkameras und Geldbörse – bei der Festnahme der Einbrecher in deren Auto sichergestellt werden konnte. „Es müsste aber noch mehr Tatorte geben“, so der Richter, nachdem ein Teil des Diebsgutes keinem der bekannten Opfer gehört. Um die Schuldfrage des 28-jährigen Einbrecherprofis zu klären, bedarf es noch der Einvernahme eines Zeugen. Während er auf eine Fortsetzung seines Prozesses wartet, verurteilte der Schöffensenat die harmlosere Hälfte des Duos zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren (nicht rechtskräftig).
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